OÖ-Liga: Zwei Lokalderbys, zwei Klassiker

Freitagabend steht in der OÖ-Liga im Zeichen von zwei Lokalderbys in St. Marienkirchen/Polsenz und in Weißkirchen. Bei Grieskirchen gegen Gmunden und Donau gegen Micheldorf stehen Liga-Klassiker am Programm.

Ein spannungsgeladener und emotionaler Freitagabend steht für die Fußballer und Zuschauer am Programm. Zwei eng-nachbarschaftliche Lokalderbys, dazu zwei Liga-Klassiker und als Sahnehäubchen Tabellensituationen, die an der Spannungsschraube drehen - das sind die Zutaten für das fußballerische Freitagsmenü.

OÖ-Liga-Derby-Premiere zweier Nachbarn

Ein Derby von besonderem Charakter steigt in St. Marienkirchen an der Polenz beim Aufsteiger, wenn erstmals die Bad Schallerbacher zum Derby kommen.

Beide Orte sind nur fünf Kilometer getrennt, fußballerisch waren das bis heuer aber Welten. Die Schallerbacher wurden 1946 gegründet und spielen seit 1996 in der höchsten Liga Oberösterreichs.

Gastgeber St. Marienkirchen wurde 1968 gegründet und war 1996 ein Verein der 2. Klasse Mitte. Fußballerisch trennten beide Vereine bis auf die letzten Jahre vier, dann drei Klassen. Bis St. Marienkirchen sich sportlich nach oben aufmachte und 2010 in der Bezirksliga agierte. Das war der Startschuss, es nach weiter oben zu schaffen. Trainer Kuranda brachte den Erfolg. Seit heuer sind beide Klubs in einer Liga vereint.

Es sind naturgemäß viele Emotionen im Spiel, wenn der „Liga-David“ als Aufsteiger die „Liga-Evergreens“ empfängt. Zusätzlicher Spannungsfaktor: St. Marienkirchen ist Drittletzter, Bad Schallerbach - als einer der Favoriten auf den Titel gehandelt - ist Letzter.

„Klein aber oho“ gegen „Groß aber derzeit na ja“: Weißkirchen gegen FC Wels

Das vergleichsweise kleine Weißkirchen gegen die Stadt-Kicker des FC Wels. Auch da wird das Match von Ehrgeiz und Emotionen getragen. Verschärfend wirkt die Tatsache, dass Weißkirchen besser in die Saison gestartet ist und drei Punkte vor den „großen“ Welsern liegt. Den Welsern daheim eine ins Fell zu brennen, das ist das Ziel der Gastgeber in Weißkirchen.

Der FC Wels muss den Fokus auf dieses Match schärfen. Das ist nicht leicht. In den Hinterköpfen der Kicker könnte das ÖFB-Cupspiel gegen Austria Wien am 22. September „geistern“. Dieses Problem kennen auch große Profiklubs, deren die internationale Einsätze in der Meisterschaft für Blockaden sorgen.

Klassiker in Linz: Donau Linz gegen Micheldorf

Ein Liga-Klassiker, bei dem heuer die Gäste als Favorit nach Linz anreisen. Die Micheldorfer spielen permanentes Pressing und sind an einem guten Tag daher stets mit mehr Ballbesitz belohnt. Donau hat erst einen Sieg gefeiert und muss versuchen, den robust spielenden Kremstalern die Schneid abzukaufen.

„Bier gegen Milch“: Grieskirchen gegen Gmunden

Das ist bei den Fans das scherzhaft umschriebene Derby „Bier gegen Milch“. Die Emotionen sind in dieser Partie stets hoch, die Tagesform entscheidet.

Von der Papierform her ist Tabellenführer Grieskirchen (9 Punkte) den Gmundnern (5) überlegen. Aber die Gmundener, ebenfalls für die Titelentscheidung hoch gehandelt, kommen langsam aber sicher auf Touren.

Entscheidend könnte auch die Laune der Torjäger sein. Daniel Lindorfer (GR) und Manuel Schmidl haben je vier Treffer auf ihrer saisonalen Visitenkarte.

OÖ-Liga nach 4 Runden

1. Grieskirchen 4 TV +4 Punkte 9
2. Vöcklamarkt 4 +9 Punkte 8
3. Edelweiß 4 +5 Punkte 8
4. Marchtrenk SC 4 +4 Punkte 8
5. St. Martin i.M 4 +3 Punkte 8
6. Perg Union 4 +4 Punkte 7
7. Micheldorf 4 +/-0 Punkte 7
8. Weißkirchen 4 +/-0 Punkte 6
9. Bad Ischl 4 -1 Punkte 6
10. N/SV Ried 4 +1 Punkte 5
11. Gmunden 4 +/- 0 Punkte 5
12. Wels FC 4 -2 Punkte 3
13. Donau Linz 4 -5 Punkte 3
14. St. Marienk./P 4 -10 Punkte 3
15. Sierning 4 (5:11) -6 Punkt 1
16. B. Schallerbach 4 (2:8) -6 Punkt 1

Wolfgang Bankowsky | ooe.ORF.at