80.000 Besucher bei der Klangwolke

80.000 Besucher haben am Samstag die Visualisierte Klangwolke „Hochwald“ im Linzer Donaupark erlebt. 50 Bäume und 500 Blasmusiker waren Bestandteil der live in Radio Oberösterreich übertragenen Veranstaltung in Linz.

Pünktlich um 19.30 Uhr und damit früher als sonst begann „Hochwald“, denn zwei Bundesheer-Helikopter, die dabei im Einsatz waren, mussten nach rechtlichen Bestimmungen vor „Ende der bürgerlichen Abenddämmerung“ wieder am Boden sein und das war um 20.06 Uhr.

Widerspruch zum romantisierten Wald

Hochwald-Mastermind Hubert Lepka führte einen ersten tanzenden Baum vor, der mittels einer Holzzange in Bewegung gesetzt wurde. „Wir wollen die mechanisierte Holzwirtschaft zeigen, den Fortschritt“, sagte er. Und damit den Widerspruch zum romantisierten Wald thematisieren. „Es kommt mir gerade auf die Künstlichkeit des Waldes an, den wir aufstellen“, betonte er.

Klangwolke Hochwald

Gernot Hörmann

Musikalisch bot die Inszenierung gegen Ende über 500 Blasmusiker aus ganz Oberösterreich auf. „Zwei Marschblöcke werden sich gleichzeitig Donau aufwärts und Donau abwärts bewegen und den Hessenmarsch spielen“, erklärte der Linzer Bezirkskapellmeister Karl Aichhorn vom Blasorchester der Linz AG. Dazu kam die elektronische Komposition von Peter Valentin, ergänzte Lepka.

Klangwolke 2015

Loucaz Steinherr

Regisseur Hubert Lepka im Interview mit Gernot Hörmann

„Linz ist eine Friedensstadt“

Während der Klangwolke wurde in der Linzer Tabakfabrik ein Notquartier für rund 500 Flüchtlinge eingerichtet - mehr dazu in Erste Flüchtlinge in Linz eingetroffen (ooe.ORF.at). Bei seiner Begrüßung im Donaupark betonte Brucknerhaus-Chef Hans-Joachim Frey, dass damit Linz 70 Jahre nach Kriegsende beweise, dass es eine Friedensstadt sei.

Nachspiel mit Folkshilfe

Frey sagte, dass die Visualisierte Klangwolke heuer nicht nach 70 Minuten vorbei sei, sondern die Besucher zum Verweilen im Donaupark eingeladen sind. Blasmusik und ein Konzert der Band Folkshilfe sorgen für die weitere musikalische Unterhaltung. Dazu verlängerte die ÖBB an diesem Tag ihre Fahrzeiten nach Passau. Nachdem die voestalpine heuer zum letzten Mal finanziell unterstütze, habe man im Sponsoring 2016 neue Partner. „Die Klangwolke ist gesichert“, sagte Frey.

Klangwolke 2015

Loucaz Steinherr

Nach dem Auftritt der folkshilfe gibt es Autogramme

Klassische Klangwolke am 12. September

Die „Open Classic Night“ vulgo Klassische Klangwolke eine Woche später als Stehkonzert im Großen Saal mit Brucknerorchester und Klaviersolo der Pianistin Jiaxin Tian markiert den Beginn des Brucknerfestes, das heuer China als Partnerland präsentiert. In die Strandbar „Sandburg“ neben dem Brucknerhaus wird live übertragen. Die Kinderklangwolke am Sonntagnachmittag „zeigt die Vielseitigkeit in Verbindung mit der Brucknerfest-Eröffnung am Vormittag“, so Frey. Die deutsche Schauspielerin Iris Berben wird dabei ihre Rede mit dem Titel „Gesicht zeigen in einer anonymen Gesellschaft“ halten.

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