Kritischer Prüfbericht zur neuen Bruckner-Uni

Unterschiedlich beurteilen die politischen Parteien den Prüfbericht des Landesrechnungshofs zum Neubau der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz. Die Prüfer kamen zu dem Schluss, dass die Kosten voraussichtlich eingehalten werden.

Günther Steinkellner, der Klubobmann der FPÖ im Landtag, ortet Ungereimtheiten und spricht von einer „Kostenexplosion“ bei der Schätzung der Betriebskosten in der neu errichteten Anton Bruckner Privatuniversität in Linz. Noch im vergangenen Jahr sei von 240.000 Euro die Rege gewesen, so Steinkellner. Für 2016 rechne man aber auf einmal mit 470.000 Euro. Er erwarte sich eine lückenlose Aufklärung, so der FPÖ-Klubobmann.

Zufriedenheit bei der ÖVP

Ganz anders fällt die Reaktion des Klubobmanns der ÖVP aus. Nach dem Bau des Linzer Musiktheaters bleibe auch der Neubau der Bruckneruni im Kostenrahmen, freut sich Thomas Stelzer. Der Rahmen für die Errichtungskosten in der Höhe von maximal 55,1 Millionen Euro werde nicht ausgeschöpft.

Die Prüfer des Landesrechnungshofs selbst bestätigen, dass die prognostizierten Kosten für die Errichtung des Gebäudes voraussichtlich eingehalten werden. Rechnungshofdirektor Friedrich Pammer kritisiert jedoch, dass noch kein Mietvertrag zwischen dem Land und der Privatuniversität abgeschlossen worden sei, das Gebäude aber bereits seit Juli besiedelt werde.

Neubau am Pöstlingberg

Die Anton Bruckner Privatuniversität ist eine von fünf österreichischen Hochschulen für Musik, Schauspiel und Tanz. Das bisherige Gebäude in der Nähe des Urfahraner Jahrmarktgeländes habe das Ende seiner technischen Nutzungsdauer erreicht, so der Rechnungshof, deshalb war der Neubau notwendig, der am Fuße des Pöstlingbergs erfolgte.