OÖ hat wieder mehr Arbeitslose

Die Arbeitslosigkeit ist im Juni weiter gestiegen. In Oberösterreich sind derzeit mehr als 35.600 Menschen ohne Job. Das ist ein Plus von 11,5 Prozent im Vergleich zum Juni 2014. Fast 9.600 Menschen befinden sich zudem in Schulungen.

Die Arbeitslosenquote beträgt aktuell 5,3 Prozent. Oberösterreich belegt damit im Bundesländervergleich Platz zwei hinter Salzburg. Mit Ausnahme von Gmunden und Rohrbach liegt die Arbeitslosigkeit in allen Bezirken über dem Vorjahreswert. Die stärksten Anstiege gibt es in Linz, Wels und Traun. Drei Viertel der Arbeitssuchenden kommt laut Arbeitsmarktservice aus dem Dienstleistungssektor. Überhaupt hat Oberösterreich im Juni fast den stärksten Anstieg bei der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen, nur in Wien war er im Bundesländervergleich noch größer.

„Im Herbst werden die Angebote an Dienstgeber bei der Einstellung von älteren Arbeitsuchenden nochmals forciert. Dafür stellt die Bundesregierung entsprechende Geldmittel zur Verfügung“, so der stellvertretende Landesgeschäftsführer AMS OÖ Gerhard Straßer in einer Aussendung.

Reaktionen von ÖVP, SPÖ, FPÖ

Landeshauptmann Josef Pühringer und Wirtschaftslandesrat Michael Strugl - (ÖVP) - betonten, man wolle bei der aktiven Arbeitsmarktpolitik weiter vor allem auf die Qualifizierung setzen. Um sowohl der steigenden Arbeitslosigkeit als auch dem zunehmenden Fachkräftemangel gegenzusteuern.

SPÖ-Chef Reinhold Entholzer forderte dringend öffentliche Investitionen zur Beruhigung der Arbeitsmarktsituation. FPÖ-Landesparteiobmann Manfred Haimbuchner apellierte den heimischen Arbeitsmarkt zu schützen und im Ernstfall - wie jetzt - zu sperren, auch für EU-Bürger.

Ausländer, Ältere und Behinderte besonders betroffen

Schlecht schaut es generell in Österreich weiterhin für Ausländer aus - hier stieg die Zahl der Jobsuchenden um 26 Prozent auf 87.613. Österreichs AMS-Chef Johannes Kopf sagte, er habe schon mehrfach darauf hingewiesen, dass schlecht ausgebildete, in Österreich lebende Ausländer, von neu zuziehenden aber gut Ausgebildeten teilweise verdrängt werden.

Ebenfalls nicht rosig ist die Situation in allen Bundesländern weiterhin auch für Ältere und Menschen mit Behinderung. Bei den über 50-Jährigen stieg die Arbeitslosigkeit um 16 Prozent auf 85.648, bei Menschen mit Behinderung ebenfalls um 16 Prozent auf 11.548. Nach Branchen betrachtet schnitten einmal mehr die Arbeitskräfteüberlassung und der Bau besonders schlecht ab (plus 13 bzw. 14 Prozent). Auch bei Schulungsteilnehmern gab es einen Rückgang, weil das AMS weniger Mittel zur Verfügung hat als zuvor, so Kopf.

Link: