Es wird immer enger für Welser Welios
43 Punkte umfasst die Tagesordnung für die Welser Gemeinderatssitzung am 6. Juli, die letzte Sitzung vor den Wahlen im Herbst. Nicht zu finden ist allerdings ein Tagesordnungspunkt zum Welios. Dabei hatte Bürgermeister Peter Koits (SPÖ) noch Anfang Mai angekündigt, dass bis zu dieser Sitzung eine weitere Finanzierung der naturwissenschaftlichen Schau stehen soll, vereinbart mit allen Fraktionen. Das sei bisher nicht gelungen, bestätigt Koits auf ORF-Anfrage.
Keine Einigung der Fraktionen
Am Montag tagte zwar der Aufsichtsrat des Welios, aber eine Einigung der Welser Fraktionen kam nicht zustande. Welios-Geschäftsführer Michael Holl habe den Auftrag bekommen, den Businessplan zu präzisieren und genauer Angaben über angepeilte Besucherzahlen zu liefern, so Koits. Unterm Strich soll eine Reduktion der Zuschüsse durch die Stadt herauskommen - zuletzt rund eine Million Euro pro Jahr. Koits glaubt, dass es sich vielleicht doch noch für die Gemeinderatssitzung in sechs Tagen ausgehen könnte. Anträge können bis knapp vor der Sitzung eingebracht werden.
Pessimistischer ist da ÖVP-Fraktionsobmann Peter Csar. Ein Businessplan müsse auch auf seine Plausibilität geprüft werden. Es sei zwar zeitlich bereits knapp, eine Untergangsstimmung orte er aber nicht, so Csar. Gelungen sei es, dass in Zukunft das Welios Teil des Schulausflugsprogramms in Oberösterreich ist.
Entscheidung muss bald fallen
Klar sei aber, dass es bald eine Entscheidung geben müssen, so Csar und auch Stadträtin Christa Raggl-Mühlberger, die für die FPÖ im Welios Aufsichtsrat sitzt. Denn ohne weiteren Finanzierungsplan steht auch die Kooperation mit der Fachhochschule Wels auf tönernen Füßen. Die möchte ein Labor im Welios einrichten. Und auch die Mitarbeiter brauchen Klarheit, ob sie am 1. Jänner noch einen Job haben.
Vizebürgermeister fordert Prüfen eines Ausstiegs
Die FPÖ ist auch nach Vorlage eines neuen Finanzplans der Meinung, dass vor einer Beschlussfassung weitere Entscheidungsgrundlagen aufgearbeitet werden müssen, etwa eine Kooperationsvereinbarung des Welios mit der Messe Wels, ein Business- und Investitionsplan oder eine Unterstützung durch das Land, so Vizebürgermeister Andreas Rabl (FPÖ) am Montagnachmittag in einer Aussendung.
Bis zur nächsten Sitzung soll jedenfalls auf Beamtenebene geprüft werden, welche Konsequenzen eine Schließung des Welios hätte und wie eine konkrete Zusammenarbeit zwischen der Messe Wels, dem Welios und dem Stadtmarketing gestaltet sein könnte, forderte Rabl.
Links:
- Politischer Wirbel um Welser Welios (ooe.ORF.at)
- FPÖ fordert Neustart des Welser Welios (ooe.ORF.at)
- Welios