Entholzer: Frage Rot-Blau stellt sich in OÖ nicht

Nachdem im Burgenland eine rot-blaue Koalition ausgehandelt worden ist, gehen bei den Sozialdemokraten die Wogen hoch. Für Oberösterreichs SPÖ-Chef Reinhold Entholzer stellt sich die Frage einer rot-blauen Koalition nach der Landtagswahl aber nicht.

Die SPÖ-FPÖ Koalition im Burgenland reißt einen tiefen Graben innerhalb der sozialdemokratischen Partei auf. In einer eilig einberufenen Sitzung des Präsidiums bekamen die Landesparteien am Montagabend zwar freie Hand für die Wahl ihrer Koalitionspartner, die Wogen sind damit aber nicht geglättet.

„Durchaus kontroversielle“ Diskussion im Präsidium

Als „Krisensitzung“ würde er die Einberufung des SP-Präsidiums nicht bezeichnen, sondern eher als Gelegenheit, von dem burgenländischen Landeshauptmann Hans Niessl zu erfahren, wie sich für ihn die Situation darstellt. Eine klare Ablehnung und auch Abgrenzung zur FPÖ habe es vor allem aus der SJ und dem VSStÖ dazu gegeben, aber auch Stimmen, die der Meinung waren, dass eine schwarz-blaue Koalition im Burgenland auch eine „fatale Geschichte“ gewesen wäre, sagte Entholzer im Interview mit dem ORF Oberösterreich. Die Diskussion sei daher „durchaus kontroversiell“ gewesen.

FPÖ in die Verantwortung nehmen

Die Frage einer Koalition mit der FPÖ sei für die Sozialdemokraten „sicherlich keine einfache Diskussion“. Er kenne das Problem auch aus seiner Zeit in der Gewerkschaft, wo immer wieder auf das Problem des einzig möglichen Koalitionspartners – der ÖVP – verwiesen wurde, womit man sich erpressbar mache. „Wie man jetzt in der Steiermark sieht, hat auch dort die ÖVP Gelüste, als Zweiter mit Hilfe der FPÖ wieder Erster zu werden Wenn die ÖVP das macht, dann ist ganz normal, wenn wir das machen dann ist das immer ein ‚No-Go‘. Vieles haben wir seit den 90er Jahren probiert, um die politische Art der FPÖ zu untergraben. Vieles ist nicht gelungen, aber das ist jetzt vielleicht ein Schritt, sie in die Verantwortung zu nehmen.“

„Als Zweiter stehe ich nicht zur Verfügung“

Auf die Frage, ob für ihn nach den Landtagswahlen in Oberösterreich eine Koalition der SPOÖ mit den Freiheitlichen eine Möglichkeit wäre sagte Entholzer: „Diese Frage stellt sich nicht. Ich gehöre zu jenen Demokraten, die sagen, wer Erster ist im Lande, der soll auch die Verantwortung übernehmen. Ich sage klipp und klar: Als Zweiter stehe ich nicht zur Verfügung, dass ich mich von der FPÖ zum Landeshauptmann wählen lasse.“

Der Landesvorsitzende der SPÖ in Oberösterreich, Landeshauptmann-Stellvertreter Reinhold Entholzer im Gespräch mit ORF-Redakteur Georg Schuster:

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Horner „realistische Option“ für Darabos-Nachfolge

Die neue Koalition in Eisenstadt könnte für einen Oberösterreicher einen Karrieresprung bedeuten. Mit dem Wechsel von Norbert Darabos in die burgenländische Landesregierung wird der Posten des SPÖ-Bundesgeschäftsführers vakant. Als aussichtsreicher Kandidat gilt der frühere oberösterreichische Landesgeschäftsführer Christian Horner. Zu den Chancen Horners sagt Entholzer: „Das gilt es in Wien zu entscheiden. Ich habe keine detaillierten Informationen dazu, aber er ist sicherlich auch eine realistische Option.“

Ablinger tritt aus SPÖ aus

Für die ehemalige SPÖ-Frauenvorsitzende Sonja Ablinger aus Wels war die rot-blaue Ehe im Burgenland der Anlass, überhaupt aus der Partei auszutreten. Mehr dazu in Ablinger tritt aus SPÖ aus

Links: