Jagd auf Raben und Elstern

Raben und Elstern richteten großen Schaden an und gehören bejagt, sagen Jäger und Landwirte. Der Abschuss bringe nichts, meinen Vogelkundler. Derzeit dürfen die geschützten Tiere in begrenzter Zahl geschossen werden. Nun wird eine neue Regelung gesucht.

Rabenvögel sind Allesfresser und haben bis auf Uhu und Habicht keine natürlichen Feinde. Eine Ausnahmeregelung, die erlaubt, dass die eigentlich geschützten Tiere geschossen werden dürfen, läuft im Sommer aus. Nun erhitzen sich die Gemüter an der Frage, ob die Vögel weiterhin bejagt werden dürfen.

Jäger: Ohne Abschuss wird es nicht gehen

Ohne Abschuss werde es daher nicht gehen, ist der Geschäftsführer des Landesjagdverbands, Christopher Böck, überzeugt. Er fordert, die Ausnahmeregelung für die Jagd auf die eigentlich geschützten Rabenkrähen und Elstern zu erweitern. Und diese Regelung werde man brauchen, weil die Rabenvögel sehr anpassungsfähig und ihr Bestand in keiner Weise gefährdet seien, so Böck.

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Unbestritten ist, dass Rabenvögel in der Landwirtschaft Schaden anrichten. Sie fressen die Aussaat und zerhacken Siloballen, aber auch der Nachwuchs anderer Vogelarten ist vor ihnen nicht sicher. In der Frage, wie mit dem Problem umgegangen werden soll, sind die Biologen unterschiedlicher Meinung.

„Immer so viele Tiere, wie der Lebensraum trägt“

Der Vogelkundler Stephan Weigl vom Biologiezentrum Linz meint, dass die Jagd auf diese Vögel sinnlos sei. Die Behauptung, dass es zu viele Rabenvögel gebe, sei eine Verkennung der Tatsachen, sagt er im Interview mit dem ORF Oberösterreich: „Es gibt eben immer so viele Tiere, wie der Lebensraum trägt.“ Böck sieht in der Erlaubnis des Abschusses auch das Problem, dass damit psychologische Barrieren abgebaut werden. Ein Abschuss von Jungtieren könnte auch dazu führen, dass immer mehr Eier gelegt werden und somit noch mehr Rabenvögel das Problem noch verschärfen könnten.

Abteilung Naturschutz zeigt sich optimistisch

Tausende Raben, Krähen und Elstern dürfen in Oberösterreich jedes Jahr zur Strecke gebracht werden, weil ihr Bestand als gesichert gilt. Man habe erkannt, dass sich die Situation durch den Abschuss von 20.000 Tieren nicht gebessert habe. Ob eine Erhöhung auf zum Beispiel 30.000 Exemplaren eine Verbesserung nach sich ziehe, könne er aber nicht mit Gewissheit sagen, sagt der Leiter der Abteilung Naturschutz des Landes, Gottfried Schindlbauer. Er ist aber überzeugt, dass trotz allem eine neue Lösung gefunden wird: „Landwirtschaft, Jagd und Naturschutz sind Partner. Die Rahmenbedingungen werden gemeinsam festgelegt und in der Regel hält man sich an Vereinbarungen. Da bin ich optimistisch.“

Rabe

ORF

Ab Mittwoch verhandeln Jägerschaft und Vertreter des Landes über den Abschuss von Rabenkrähen und Elstern, bis Sommer soll die neue Ausnahmeregelung stehen.