Streit über Ganztagsschulen

Der Ausbau der Ganztagesschulen sorgt für einen Schlagabtausch in der Landespolitik. Die Arbeiterkammer sieht sich durch den Landesrechnungshof in ihrer Kritik an fehlenden Plätzen bestätigt, die ÖVP-Bildungslandesrätin warnt vor ideologisch getrübten Vorstellungen.

Für Arbeiterkammer-Präsident Johann Kalliauer ist die Sache klar: Das Ziel des Landes, im Schuljahr 2018/19 16.600 Plätze an Ganztagesschulen anzubieten, liege weit unter dem vom Bund angepeilten Zielwert, und zwar um die Hälfte. Kalliauer verweist zudem auf einen Bericht des Landesrechnungshofes, wonach zum einen die Zweckzuschüsse des Bundes nicht zur Gänze verbraucht würden, und zum Anderen keine zielgerichtete Steuerung zwischen Bund und Land bestehe. Kalliauer ortet deshalb erheblichen Handlungsbedarf und fordert unter anderem einen Rechtsanspruch für Eltern auf einen Ganztagesschulplatz.

Hummer: „Einseitige Aussagen der AK“

ÖVP-Bildungslandesrätin Doris Hummer kritisiert die “einseitigen Aussagen der AK“ und warnt vor einer Verunsicherung von Schülern und Eltern. Sie betont, dass die schulischen Nachmittagsangebote rasch ausgebaut würden. Dabei setze man Schwerpunkte, zum Beispiel in den Bereichen Lesen und Sprache, Technik oder Sport.

Derzeit gibt es in Oberösterreich 281 Ganztagesschulen, neben der schulischen Nachmittagsbetreuung besuchen außerdem 12.000 Kinder einen Hort.