Faltschachtel Produktion in Gunskirchen schließt

Der börsenotierte Kartonkonzern Mayr-Melnhof schließt das Werk in Gunskirchen (Bezirk Wels-Land), teilte das Unternehmen am Freitag mit. Ein Teil der 135 Beschäftigten könne im Wiener Werk weiterarbeiten, hieß es.

Die Nachricht von der Werksschließung hat heute bei der Belegschaft wie eine Bombe eingeschlagen. Um 10.00 Uhr wurde der Betriebsrat, um 11.00 Uhr dann die Belegschaft informiert. Man habe zwar gewusst, dass es um die Zukunft des Standortes Gunskirchen nicht rosig stehe, mit einer Werksschließung sei aber so schnell nicht gerechnet worden, so Arbeiterbetriebsrat Kurt Miksch.

Angebot für Betriebrast „nicht realistisch“

Das Angebot der Unternehmensleitung, dass bis zu ein Viertel der Belegschaft in Wien weiterarbeiten könne, bezeichnet er als wohl nicht realistisch. Bei den Beschäftigten handle es sich um viele ältere Arbeitnehmer über 50, viele davon Frauen, die in Gunskrichen ihren Lebensmittelpunkt hätten. Der Schock über den Verlust des Arbeitsplatzes sitze tief.

Und auch der Bürgermeister von Gunskirchen, Josef Sturmair (ÖVP), sprach im ORF-Radio von einer unerwarteten Entscheidung. Man werde die Betroffenen bei der Suche nach neuer Arbeit unterstützen. Am Dienstag werden laut Betriebsrat Verhandlungen über einen Sozialplan begonnen.