Eine Million Tonnen Lebensmittel im Müll

Fast ein Drittel aller Lebensmittel wird weltweit weggeworfen. In Österreich landen jedes Jahr eine Million Tonnen Lebensmittel im Müll. Vergleichsweise wenig - 11.000 Tonnen – kommen zu Sozialmärkten und Tafeln. Eine Studie liefert Verbesserungsvorschläge.

30 Prozent der weltweiten Nahrungsmittelproduktion werden nicht gegessen. EU-weit landen jährlich 89 Millionen Tonnen im Abfall, in Österreich eine Million. 300.000 Tonnen davon werden von Haushalten weggeschmissen, 250.000 von der Gastronomie, 100.000 vom Lebensmittelhandel, der Rest bereits in der Landwirtschaft oder der Produktion, rechnete Pladerer vor. Diesen Zahlen stehen immerhin 1,2 Millionen Österreicher gegenüber, die in Einkommensarmut leben.

2.400 Tonnen werden in OÖ weitergegeben

Eine Studie des österreichischen Ökologie-Instituts hat sich im Auftrag des Umweltministeriums, aber auch einiger Bundesländer, wie Oberösterreich, mit der Weitergabe dieser aussortierten Lebensmittel beschäftigt. Mehr als die Hälfte kommt aus dem Lebensmittelhandel, der Rest von Bäckereien, landwirtschaftlichen Betrieben oder Märkten.

In Oberösterreich werden in Summe rund 2.400 Tonnen Lebensmittel von karitativen, privaten und kirchlichen Organisationen sowie Einrichtungen unter dem Dachverband der SOMA sowie dem Verband der österreichischen Tafeln verteilt. Bundesweit werden rund 11.000 Tonnen übernommen, etwa 10.000 Tonnen davon landeten tatsächlich auf dem Teller von Konsumenten.

96 Prozent werden tatsächlich gegessen

Von den verteilten Lebensmitteln werden damit 96 Prozent auch tatsächlich gegessen, für Konsumentenschutz-Landesrat Rudi Anschober von den Grünen ist eine sensationelle Rate, die kaum mehr verbessert werden könne. Verbesserungsvorschläge laut Studie gibt es etwa bei der Kühlkette, außerdem wird dem Großhandel empfohlen, die Lebensmittel rascher weiterzugeben.

Fast 90 Prozent der armutsgefährdeten Oberösterreicher finden im eigenen Wohnbezirk zumindest eine Möglichkeit vor, Lebensmittel bei einer sozialen Einrichtung zu bekommen oder günstig zu kaufen. In den drei Bezirken Ried im Innkreis, Schärding und Urfahr-Umgebung allerdings stehen 22.000 armutsgefährdeten Personen keine sozialen und gemeinnützigen Einrichtungen zur Lebensmittelweitergabe zur Verfügung. Das müsse geändert werden, so Anschober.

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