Hackerangriff auf Mauthausen-Gedenkseite

Hacker haben in der Nacht auf Freitag die offizielle Website der KZ-Gedenkstätte Mauthausen angegriffen. Die Inhalte wurden durch Kinderpornobilder und abfällige Sprüche ersetzt.

Zwei Tage vor den Befreiungsfeiern im ehemaligen Konzentrationslager Mauthausen schlugen die Täter zu, offenbar im Wissen, dass sich derzeit viele Menschen die offizielle Website der Gedenkstätte ansehen, um sich über die anstehenden Feiern zu informieren.

„Niemals zerfressen!“ statt „Niemals vergessen!“

Die Hacker entfernten die Inhalte der Seite und ersetzten sie durch Kinderpornobilder und Sprüchen wie: „Niemals zerfressen!“ statt „Niemals vergessen!“. Das Innenministerium, das die Gedenkstätte betreut, hat die Website, die von einem externen Unternehmen betreut wird, umgehend aus dem Netz nehmen lassen.

Screenshot der Webseite nach dem Hacker-Angriff

http://www.mauthausen-memorial.at/

Stellungnahme von Innenministerin Mikl-Leitner auf der Website

Stellungnahme von Mikl-Leitner

Derzeit ist unter der Internetadresse folgende Stellungnahme von Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) zu lesen. „Dieser kranke, kriminelle Angriff ist zutiefst verabscheuungswürdig. Es ist für mich nicht zu fassen, welche kranken Köpfe hinter solchen Taten stecken. Die Experten des Innenministeriums unterstützen zur Stunde den Privatbetreiber der Website, um so schnell wie möglich wieder den Originalzustand herzustellen. Zeitgleich wurden auch sofort die Ermittlungen eingeleitet, um diese abscheuliche Tat aufzuklären.“

Gedenkfeier Mauthausen

ORF/Roland Huber

Gedenkstätte Mauthausen

„Einfach nur widerlich“

Der Vorsitzende des Mauthausen Komitee Österreich Willi Mernyi hat sich nach dem Hack entsetzt gezeigt: „Dieser miese Hackerangriff und das Ersetzen der Inhalte durch kinderpornografische Darstellungen ist einfach nur widerlich.“ Wer sich über die Befreiungsfeiern am Sonntag informieren möchte, findet die Informationen dazu auf der Seite des Mauthausen Komitee unter www.mkoe.at.

Der Hackerangriff zeige, welchen Geistes die Täter sind, so Mernyi. Er wies darauf hin, dass die Mauern der Gedenkstätte in den vergangenen Jahren mehrmals geschändet wurden. Im Vorjahr wurden nur wenige Tage vor der Befreiungs-Feier auf einer Länge von 20 und einer Höhe von zwei Metern mit schwarzem Lackspray fremdenfeindliche und Nazi-Sprüche sowie ein Hakenkreuz auf die Mauer geschmiert. Am Friedhof der Mühlviertler Gemeinde wurde zudem auf ein türkisches Kindergrab ein Hakenkreuz gemalt.

Ermittlungen eingeleitet

Gegen die Täter wurden Ermittlungen eingeleitet. Am Samstag war die Seite wieder erreichbar.

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