Schwertransport in Flammen

Einer der größten Schwertransporte, die es in Oberösterreich je gegeben hat, hätte in der Nacht auf heute den Zentralraum durchqueren sollen. Aber schon nach wenigen Kilometern ging das Zugfahrzeug bei Sattledt in Flammen auf. Es wurde niemand verletzt.

Der Lkw-Zug hatte einen 60 Meter langen Reaktor zur Herstellung von Düngemittel für Russland geladen. Die erste Etappe war von Steinhaus bei Wels (Wels-Land) zum Linzer Hafen. Doch bereits nach rund acht Kilometern auf der Pyhrnpassstraße (B138), kurz vor der Auffahrt auf die Westautobahn (A1), ging die Zugmaschine des 364-Tonnen-Transportes in Flammen auf.

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Erwin Scheinmayr, einer der Begleiter in einem Kontrollfahrzeug hinter dem Schwertransport, sah zuerst weißen Rauch - und dann ging alles ganz schnell. Der Kraftfahrer des Sattelzuges, Hermann Futterknecht, erkannte, dass der Turbolader defekt war. Dadurch sei Öl auf den heißen Tank getropft, das sich entzündet habe, schilderte Futterknecht.

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Techische Details des Supertransports

60 Meter Länge
4,91 Meter Breite
4,99 Meter Höhe
Gesamtlast: 364 Tonnen
Über hundert Räder

Höchst gefährlich

Es kam zu mehreren Explosionen. Besonders gefährlich war, dass der Lkw für die Hydrauliksteuerung des Anhängers einen ganzen Tank Hydrauliköl geladen und zudem Hunderte Liter Treibstoff im Tank hatte. Da die Fracht mit zwei Zugmaschinen transportiert wurde (ein Lkw zog vorne, der zweite schob den Auflieger von hinten an), schafften es die Kraftfahrer und Begleiter, den Auflieger mit dem Reaktor noch abzukoppeln und ein Stück zurückzuziehen. Der Reaktor blieb unversehrt.

Fernsehen und Fotografen als Augenzeugen

Der ORF Oberösterreich und Fotografen begleiteten den Transport und wurden so zu Augenzeugen. Es wurde niemand verletzt. Die B138 war zwischen Sattledt und Steinhaus bei Wels rund fünf Stunden gesperrt.

Maßarbeit im Millimeterbereich

Sofern die Behörden es bewilligen, soll er bereits Dienstagnacht mit einem neuen Transportzug zum Linzer Hafen gebracht werden. Das bedeutet noch einmal eine Herausforderung für die Kraftfahrer und Begleiter. Dem Lastzug bleibt an manchen Kurven ein Spielraum von nur zwei Zentimetern zum Manövrieren. Laut der Innsbrucker Firma, die den Transport durchführt, ist außerdem auch die höchstmögliche Höhe ausgereizt.

Wäre der Reaktor im Liegen nur wenige Millimeter höher, so könnte die Fahrt zum Hafen nicht mehr durchgeführt werden. Dabei soll es drei neuralgische Punkte geben, an denen Probleme auftreten könnten: Das sind die Auffahrt auf die A1 gleich bei Sattledt, später die Traun-Brücke auf der A7 und - besonders heikel - das letzte Stück im Linzer Stadtgebiet. Hier müssen zum Beispiel die Oberleitungen der Straßenbahn angehoben werden. Für die knapp 40 Kilometer lange Strecke sind fast fünf Stunden Fahrzeit veranschlagt.

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