Luchskatze mit Jungem in Videofalle

Im Nationalpark Kalkalpen ist jetzt eine Luchskatze mit ihrem Jungen in eine Videofalle gelaufen. Trotzdem bleibt laut Nationalparkleitung die Sorge um verschwundene Luchse. Im Fall des vor wenigen Tagen bei einem Tierpräparator gefundenen Luchses wird weiter ermittelt.

Das Video aus der Videofalle zeigt die Luchskatze „Skadi“, wie sie ihr ein Jahr altes Junges ableckt. Der Jungluchs, dessen Geschlecht allerdings noch unbekannt ist, hat von den Nationalparkmitarbeitern den Namen „Karo“ erhalten.

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„Skadi“ mit Sender

„Skadi“ wurde 2012 im Nationalpark Kalkalpen geboren. Sie ist Tochter von „Freia“ und „Juro“. Erst im März gelang es Mitarbeitern des Schutzgebiets, sie einzufangen und mit einem Sender auszustatten. Bereits damals wurde vermutet, dass sie Junge hat. Bemerkenswert sei, so Franz Sieghartsleitener vom Nationalpark, dass sich die fürsorgliche Luchsmama immer noch um ihr etwa ein Jahr altes Junges kümmert.

Vater „Jago“ ist verschwunden

Denn normalerweise müssen die Jungluchse ab der Paarungszeit (die sogenannte Ranzzeit bei den Luchsen), im Februar und März eigene Wege gehen. Der Vater des Jungluchses dürfte der Bruder von „Skadi“ sein: „Jago“. Allerdings gilt er mit anderen Luchsmännchen als verschwunden. Im Nationalpark leben derzeit drei erwachsene Weibchen mit vier Jungen. Die Luchskuder (oder Luchsmännchen) fehlen jedoch, weshalb laut Experten Inzucht droht.

Luchse von OÖ nach NÖ und in die Steiermark

Wie viele der 2013 geborenen Luchse überlebt haben, ist unklar. Allerdings gingen zwei von ihnen vor längerer Zeit im steirischen Nationalpark Gesäuse und im Wildnisgebiet Dürrenstein in Niederösterreich in eine Fotofalle. Das zeigt, dass Jungtiere, wenn sie größer werden, ihre Eltern verlassen und sich eigene Reviere suchen müssen. Dabei legen sie oft lange Wege zurück.

Vier Luchsmännchen aus OÖ vermisst

Aus dem Bestand des Nationalparks sind in den vergangenen Jahren die Luchsmännchen „Klaus“, sowie „Juro“ und dessen Sohn „Jago“ verschwunden. Auch vom ursprünglich aus einem Wildpark stammenden „Pankraz“ fehlt jede Spur. Erst vor zehn Tagen war ein toter Luchs in der Tiefkühltruhe eines Präparators im Raum Linz gefunden worden. Die Spur führte zu einem 64-jährigen Jäger aus der Nationalparkregion, der den Luchs mit einem Fuchs verwechselt haben will.

Hinweise auf die verbliebenen drei Luchskuder gibt es bisher nicht. Die Ermittlungen seien schwierig, weil man immer wieder auf eine Mauer des Schweigens stoße, heißt es seitens des Leiters der Umweltabteilung des Landeskriminalamtes, welche in diesem Fall ermittelt.

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