Spitalsärzte: Knappes Ja zu Gehaltspaket

Am Montagabend hat die Ärztekammer das mit Spannung erwartete Ergebnis einer Urabstimmung unter den 3.200 oberösterreichischen Spitalsärzten über die neuen Gehälter vorgestellt. Mit knappen 52,8 Prozent stimmten die Befragten zu.

Ärztekammer-Präsident Peter Niedermoser und der Kurienobmann der angestellten Ärzte, Harald Mayer, gaben das Ergebnis am Montagabend bekannt. Von den 3.510 Spitalsärzten Oberösterreichs beteiligten sich 2.790 an der Wahl, also etwa 80 Prozent. 1.473 stimmten für das Gehaltspaket, 1.317 dagegen. Das Paket soll den Ärzten in Summe 25 Millionen Euro mehr bringen. Nach der nunmehrigen Zustimmung sollen umgehend alle Voraussetzungen geschaffen werden, damit es zum 1. Juli in Kraft treten kann.

Niedermoser: „Therapeutische Maßnahmen“

Präsident Niedermoser gestand ein, es handle sich um eine knappe Mehrheit. Aber: „Es ist die Mehrheit, darüber brauchen wir nicht diskutieren“, sagte er. Das Paket werde nun so genommen, wie es verhandelt worden ist. „Es ist das Bestmögliche gewesen, das herauszuverhandeln war“. Ein wesentlicher Diskussionspunkt sei die Umstellung auf eine Einzelstundenabrechnung gewesen.

Es habe eine hochemotionale Diskussion innerhalb der Ärzteschaft gegeben, „die ich so noch nie erlebt habe“. Der Präsident benützte einen Vergleich aus der Medizin: Wenn es darum geht, sich darüber zu einigen, was dem Patienten fehle, gebe es auch Diskussionen. „Nun ist die Diagnose da, jetzt sind die zusätzlichen therapeutischen Maßnahmen zu setzen.“

Die freiheitliche Gesundheitssprecherin Brigitte Povysil stellte fest: „Die knappe Mehrheit zeigt, dass Nachjustierungen notwendig sind, um die Verunsicherungen von Patienten und Medizinern endlich zu beenden.“ Sie verlangte marktkonforme Ärztegehälter.

Heftige Kritik nach zähen Verhandlungen

Die Ärztevertreter einigten sich Ende Jänner nach zähen Verhandlungen mit dem Land auf ein bis zu 20 Prozent höheres Grundgehalt. Dafür dürfen Spitalsärzte in einer 40-Stunden-Woche nur noch maximal acht Überstunden machen.

Das Verhandlungspaket wurde von vielen Spitalsärzten heftig kritisiert, besonders in Linz, Wels und Steyr. In den vergangenen zwei Wochen konnten alle Spitalsärzte per Computer abstimmen, ob sie dem neuen Gehaltsmodell zustimmen.

Links: