Vielen Freibädern droht die Schließung

Oberösterreich sei überdurchschnittlich gut mit Bädern, vor allem Freibädern, versorgt, finden die zuständigen Politiker von ÖVP und SPÖ. Bei der Präsentation einer Bäderstudie wurde bekannt, dass vor allem die Anzahl der Freibäder deutlich reduziert werden soll.

Insgesamt gibt es in Oberösterreich derzeit 17 Hallenbäder, 16 Lehrhallenbäder (das sind Anschlüsse an Schulbauten, ohne Badeaufsicht), 144 Freibäder sowie 86 Strand- und Naturbadeanlagen. Viele dieser Bäder sind in den 1970iger Jahren errichtet worden und müssen dringend und vor allem aufwendig saniert werden. Dazu fehlt aber derzeit das Geld. Daher sollen die Anforderungen für Errichtung und Sanierung der Bäder neu definiert werden, wie jetzt die sogenannte Bäderstudie empfiehlt.

Strandbadeanlagen bleiben erhalten

Die Studie wurde von Landeshauptmann-Stellvertreter Reinhold Entholzer (SPÖ), sowie von Gemeindereferent Max Hiegelsberger und Wirtschafts-Landesrat Michael Strugel (beide ÖVP) vorgestellt. Demnach ist bis 2025 Folgendes geplant: Im Bereich der Hallenbäder will man künftig mit acht bis neun Standorten auskommen, Linz ist bei dieser Summe aber nicht dabei. Insgesamt sollen die Freibäder, so die Experten, bis zum Jahr 2025 von derzeit 144 auf rund 100 reduziert werden. Künftig werden naturnahe Einrichtungen gegenüber künstlichen Anlagen bevorzugt. Wegen ihrer touristischen Bedeutung sollen in der Seenregion Salzkammergut alle Strandbadeanlagen erhalten und modernisiert werden.

Trotzdem neue Hallenbäder

Für folgende Hallenbäder werden in den nächsten Jahren Budgetmittel zur Verfügung gestellt: für das Hallenbad Ried im Innkreis - wo noch heuer mit dem Bau begonnen werden soll, für ein Hallenbad im Bezirk Rohrbach - wo genau, ist allerdings noch nicht bekannt, und für ein Hallenbad im Inneren Salzkammergut. Weiters gibt es Mittel für die Sanierung der Freibäder in Andorf (Bezirk Schärding), sowie in Mauerkirchen und in Altheim (beide Bezirk Braunau).

Strenge Kriterien für Generalsanierungen

Weitere Sanierungen gibt es dann aber nur mehr, wenn sie den Kriterien der neuen Bäderstudie entsprechen. Diese sehen etwa als Grenze für eine Generalsanierung bei Hallenbädern maximal sieben bis zehn Millionen Euro vor. Außerdem soll ein Einzugsradius von 30 Kilometer bzw. 30 Minuten Anfahrtszeit gelten.