S-Bahn-Konzept für Linz nach Schweizer Vorbild

In der Schweiz sind zigtausende Autofahrer auf die Schnellbahn umgestiegen, weil sie durch ein hochmodernes System effizienter von A nach B kommen. Die Schweizer S-Bahn soll nun zum Vorbild für ein Schnellbahn-Konzept im Großraum Linz werden.

Niemand auf der Welt fährt so viel Bahn, wie die Schweizer. Die S-Bahnen spielen dabei eine Schlüsselrolle. Das Angebot ist über die Jahre hinweg in Zürich, Bern und St. Gallen konsequent ausgebaut worden. Für die Bewohner rundherum ist es der schnellste Weg ins Zentrum zu kommen, mit dem Auto würden sie bis zu dreimal so lange brauchen.

Fünf S-Bahnen für Großraum Linz

Viele Anregungen für Oberösterreich hat sich eine Delegation rund um Landeshauptmann-Stellvertreter Reinhold Entholzer (SPÖ) im Kanton Bern geholt. Die neun Linien der S-Bahn Bern nutzen täglich 110.000 Fahrgäste. Nach dem Vorbild der Schweizer Weltkulturerbe-Stadt sollen nun auch im Großraum Linz fünf S-Bahnen Autofahrer auf die Schiene locken.

Öffi-Netz in Bern

ORF/Roland Huber

Bern hat ein gut ausgebautes Öffi-Netz

Die drei Hauptpunkte

„Sie haben uns klar drei Schritte vorgegeben“, so Verkehrslandesrat Reinhold Entholzer. Von 6.00 Uhr bis 23.00 Uhr einen stündlichen Zug zu haben, sei die erste Voraussetzung. In der Hauptverkehrszeit müssten die Züge im Halbstundentakt fahren, in der dritten Phasen müsse man die Infrastruktur noch einmal verbessern, etwa auf eingleisigen Strecken zweigleisige Abschnitte machen.

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In Bern greifen alle Öffis wie S-Bahnen, Fern- und Regionalzüge, Busse und Straßenbahnen wie ein Uhrwerk aus großen und kleinen Zahnrädern ineinander. Auch Linz soll ein zentraler Knotenpunkt werden. Täglich pendeln 100.000 Menschen in die Stadt, davon 25.000 mit der Bahn. Das Konzept für eine S-Bahn ist schon weit fortgeschritten. Eingebunden werden sollen zunächst die Westbahn, die Summerauer-Bahn, die Pyhrnbahn, die Donauuferbahn sowie die Linzer Lokalbahn, später die Mühlkreisbahn, sobald sie vom Land übernommen wird.

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Beitrag in Oberösterreich heute am 11. April 2015

Beschlüsse in der Landesregierung fehlen noch

Die Mehrkosten für Phase 1 werden mit 4,5 bis 5 Millionen Euro jährlich beziffert. Auch wenn der Fahrplan steht, fix ist nichts. Noch fehlen die nötigen Beschlüsse der Landesregierung. Bis dahin bleibt Linz der einzige Ballungsraum in Österreich, der noch keine S-Bahn hat.