RL-Mitte: OÖ-Kärnten um Auf- und Abstieg

In der RL-Mitte bangt Tabellenführer Austria Klagenfurt um die Bundesliga-Lizenz, die Verfolger Vorwärts und Weiz verzichten, BW Linz stellt den Antrag. In der Abstiegsfrage wackeln vier Klubs aus OÖ und drei aus Kärnten.

Die Austria Klagenfurt startet mit acht Punkten vor Vorwärts Steyr als überlegener Tabellenführer ins Frühjahr. Trotz klarer Überlegenheit ist der Erhalt der Bundesliga-Lizenz keine sogenannte „gmahte Wiesen“, pfeifen die Spatzen in Klagenfurt von den Dächern. Allerdings waren die Klagenfurter beim Lizenz-Workshop der Bundesliga wie auch die Vertreter des FC Blau Weiß Linz dabei. Und die Linzer würden in die Relegation ziehen, wenn die Austria mit ihrem Ansuchen durchfällt.

Vorwärts Steyr muss mit dem Ausstieg von Präsident Jörg Rigger kleinere Brötchen backen, der Dritte Weiz verzichtet ebenfalls auf den Lizenzantrag.

Aufstieg: Sportliches und Lizenz-Duell Klagenfurt-Linz

Die Klagenfurter Turbulenzen strahlen natürlich in der Regel bis in den Lizenzierungsausschuss der Bundesliga und könnten die Bundesliga-Avancen der Klagenfurter Violetten minimieren. Über die harten Fakten entscheidet der Lizenzierungsausschuss, jede Spekulation wäre daher verfrüht.

Blau Weiß sucht die sportliche Bestätigung

Blau Weiß Linz wird nicht den Fehler machen, Lizenz und Aufstieg in die Erste Liga als gegeben zu betrachten. Auch die Linzer müssen durch die Lizenz-Mangel, die kostspielig ist und auf solider finanzieller Gebarung bzw. Strategie gebaut sein muss. Und es gilt sportlich auch eine Relegation zu bestehen.

Vor allem muss im Laufe des packenden Frühjahrs bei den Linzern auch sportlich noch zugelegt werden, um sich auch diesbezüglich in den Spiegel blicken zu können. Zehn Punkte beträgt der Rückstand des Vierten aus Linz auf den Leader aus Klagenfurt.

Erstes Match des FC Blau Weiß: Das Derby gegen St. Florian, Samstag, 15:30 im Donaupark

Mit dem 22-jährigen Nigerianer, Ex-Red-Bull- und Pasching-Spieler Otubanju ist aber ein Stürmer zu den Linzern gestoßen, der von der Qualität her über dem RL-Level spielen und „einnetzen“ sollte. Aber das hat sich mittlerweile in der ganzen Liga herumgesprochen. Dementsprechend werden sich die gegnerischen Abwehrspieler darauf einstellen. Weiters neu bei den Linzern sind Fabian Schnabel (Vöcklamarkt) und Nikola Rakic (Bezanija).

Zweiter Vorwärts bäckt kleinere Brötchen

Die sensationellen Zweiplatzierten aus Steyr haben im Winter Jörg Riggers Rückzug als Präsident und Sponsor wie eine bittere Pille hinnehmen müssen. Damit stand die Lizenz nicht mehr zur Debatte, es werden kleinere Brötchen gebacken. Auf der Suche nach neuen Geldgebern ist man sehr engagiert unterwegs aber eine kolportierte sechsstellige Summe aufzustellen, wird wohl schwer möglich sein. Die Rückkehr in Bundesliga-Sphären liegt damit vorerst auf Eis.

Erster Härtetest: Vorwärts gastiert am Samstag (18 Uhr) in Lafnitz.

Auch die Transfers bestätigen den neuen Sparkurs. Aus der 1 b werden Sari und Sulejmanovic in den Kampfmannschaftskader aufrücken. Aus Sierning kam Bruno Praias.
Dennoch will sich Trainer Marcel Ketelaer mit seiner Elf Respekt verschaffen und die Liga weiter von ganz vorne aufmischen.

Pasching/LASK: Saurer, Reiter und Spieler aus Katar

Mario Reiter und Christoph Saurer sind die Neuzugänge der Spielgemeinschaft Profis mit sehr klingenden Namen, die vorerst einmal beim Regionalligisten nach langen Verletzungen ihre Leistungsstärke beweisen müssen.

Erste Partie am Samstag: Pasching/Lask Jrs gegen Tabellennachbar Allerheiligen (17:00, Waldstadion)

Aus der Partnerschaft mit der Aspire Academy in Katar steißen Al Jalabi, Omer und Madibo zur Hiden-Elf.

Dazu noch das Akademie-Talent Vojic.

Abstieg: Sportliche Krimis zwischen Oberösterreich und Kärnten

Auch in der Abstiegsfrage gibt es ein Duell zwischen Oberösterreich und Kärnten. Drei Klubs aus Kärnten und vier aus Oberösterreich haben die rote Laterne in Griffweite. Die Spielgemeinschaft Pasching/LASK Juniors ist mit 23 Zählern auf Platz 9 zwar auch nicht aller Sorgen ledig, richtig heiß wird es jedoch gleich dahinter ab Rang 10, wo die WAC-Amateure mit 22 Zählern stehen.

Dahinter auf den Plätzen 11, 12 und 13 zittern Gurten (17 Punkte), Wallern (17) und St. Florian (16.) vor dem Abstieg. Mit Respektabstand folgen ATSV Wolfsberg (9), SAK Klagenfurt (9) und als Schlusslicht Union Vöcklamarkt aus dem Hausruckviertel (8).

Jedes Spiel mit Endspiel-Charakter

Die vier Klubs aus Oberösterreich haben zum Rückrundenstart keine guten Karten und sind stark vom Abstieg bedroht.

Der Idealfall gegen einen Abstiegs-Lauf der Klubs aus Oberösterreich träte ein, wenn eine Klasse höher in der Ersten Liga Kapfenberg und Hartberg den Klassenerhalt schafften und gleichzeitig der RL-Mitte-Meister aufsteigen würde. Dann müssten sich am Ende nur zwei Klubs aus der RL-Mitte verabschieden. Weshalb auch in der OÖ-Liga und in den Klassen darunter alles auf diese RL-Mitte blickt. Und sie alle den Kapfenbergern und Hartbergern die Daumen drücken, in der Ersten Liga den Klassenerhalt zu schaffen.

Andererseits hat für die abstiegsgefährdeten RL-Klubs aus Oberösterreich jede Partie Endspiel-Charakter. Was auch die ersten Vier mit Austria Klagenfurt, Vorwärts Steyr, Weiz und BW Linz zu spüren bekommen werden.

Gurten mit nur zwei Neuen

Erstes Match: Weiz – Gurten (Samstag, 14.30)

Thomas Reiter, ein robuster Spielertyp, kam von der Spg Neuhofen/Ried Amateure und aus Plauen (Deutschland) Peter Ocovan. Ansonsten setzen die Innviertler auf ein gut eingespieltes Kollektiv, das sich gleich beim Dritten auswärts bestätigen will

Wallern mit nur drei Zugängen

Zum Auftakt geht es für Wallern gleich zu den heimstarken Steirern nach Kalsdorf (Freitag, 19 Uhr)

Smart verhielten sich die Trattnachtaler mit ihren Neuverpflichtungen. Manuel Gerner, einst Riesenstürmer bei Vöcklamarkt, kam aus Pasching, dazu Hamzaj von den Pasching Juniors und ein Kroate: Ivan Matosevic.

St. Florian mit neuem Trainer

Erster Gegner im Derby: FC Blau Weiß Linz in Linz (Samstag 15:30)

Gerald Scheiblehner wechselte von Donau Linz nach St. Florian, wo ihm ein bekannter Schiedsrichter als Co assistiert: Oliver Drachta. Frühwirth vom FC Wels, Karatas von Pasching/LASK und Edin Ibrahimovic von Vöcklamarkt sollen helfen, den Dreizehnten in sicheres Fahrwasser zu schießen.

Schlusslicht Vöcklamarkt will es wissen

Ausgerechnet die Vöcklamarkter haben in der Transferzeit mächtig zugeschlagen, qualitativ hochwertig eingekauft und jede Position im Kader doppelt besetzt. Thomas Löffler aus Hartberg, Thomas Burghuber von Ried, Haron Sulimani (Wacker Burghausen), die Spanier Gonzales und Rodriguez, der Italiener Olivotto und vor allem Wolfgang Schober von Wacker Innsbruck sind die Neuzugänge.

Geich die erste Partie am Freitagabend ist ein 6-Punkte-Match. Vöcklamarkt empfängt den Vorletzten SAK Klagenfurt (19 Uhr, Vöcklamarkt)

Trainer Karl Vietz will mit seinen Laternenträgern tabellarisch nach oben marschieren. Gute Ansätze lieferten die Hausruckviertler schon in der Schlussphase im Herbst, als in den letzten Runden fünf Punkte eingefahren und der Anschluss zum Vorletzten geschafft werden konnte.

Alle Spiele der 17. Runde

Freitag, 19:00,
Vöcklamarkt – SAK
Kalsdorf – Wallern
A. Klagenfurt- Sturm A.
Samstag
14:30

Weiz – Gurten
15:30
BW Linz – St. Florian
17:00
Pasching/L-Allerheiligen
18:00
Lafnitz – Vorwärts
Sonntag
15:00 WAC-ATSV Wolfsberg

Wolfgang Bankowsky | ooe.ORF.at