Schlechtes Zeugnis für Neue Mittelschule

Die Neue Mittelschule (NMS) kann offensichtlich die Erwartungen nicht erfüllen. Ein erster Bericht, in dem der neue Schultyp evaluiert wurde, stellt der NMS kein gutes Zeugnis aus. Bildungslandesrätin Doris Hummer (ÖVP) verlangt Konsequenzen.

Wer gedacht hatte, die Neue Mittelschule sei besser als die Hauptschule, hat sich zumindest laut dem jetzt vorliegenden Evaluierungsbericht geirrt. Laut diesem Papier finden sich „insgesamt keine belastbaren Hinweise, dass das Niveau der Neuen Mittelschulen im Durchschnitt über jenem vergleichbarer Hauptschulen liege“. Mit Aussagen wie „vielmehr bestünden Zweifel, ob dieses Niveau an allen Standorten tatsächlich erreicht werde“, werden die Skeptiker in ihrer Meinung bestätigt.

„Praxis sieht oft anders aus“

Auch Bildungslandesrätin Doris Hummer zeigt sich von der bisherigen Planung und Umsetzung der neuen Schulform nicht überzeugt: „Ich glaube, dass man auf dem Papier etwas entwickelt hat, was sich gut anhört und auch vom inhaltlichen her Sinn hat. Nur die Praxis sieht oft anders aus.“

Mangelhafte Umsetzung

Der Evaluierungsbericht sieht als Ursache für das schwache Ergebnis nicht zuletzt die oftmals mangelhafte Umsetzung. Hummer sieht in dem Bericht aber auch einen deutlichen Auftrag an die Politik: Es habe zu enge Schranken gegeben - beim Benotungs- und Bewertungssystem, bei der Methodik, bei der Pädagogik. Man müsse aber stärker auf die Realität in der Schule eingehen um „stärkenorientierten Unterricht und standortbezogene Schulentwicklung voranzutreiben“, so die Bildungslandesrätin.

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Leistungsverbesserungen wurden laut Evaluierungsbericht nur dort registriert, wo das Konzept der Neuen Mittelschule intensiver umgesetzt wurde. Was aber deutlich mehr kostet. Laut Rechnungshof betragen die Lehrerpersonalkosten pro Schüler an der NMS 7.200 Euro, an Hauptschulen 6.600 und an AHS Unterstufen 4.700 Euro.

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