Klimawandel: Eichen werden Fichten ablösen

Der Klimawandel bedroht die hitzeempfindliche Fichte. In Lagen unter 500 Meter soll sie in der Forstwirtschaft von der widerstandsfähigen Eiche abgelöst werden. Das Agrarressort des Landes OÖ will daher die Bewirtschaftung mit Eichenbäumen forcieren.

Um für die Pflanzung von Eichen auf das beste Material zugreifen zu können, wird derzeit das Genmaterial von besonders gut gewachsenen einheimischen Exemplaren gesammelt. Die Methode, wie die kleinen Zweige aus den Bäumen geholt werden, mag eigenwillig wirken, aber sie ist wirksam – auf die Baumkronen wird mit Schrotmunition geschossen.

Eichelernte mit der Schrotflinte

Die zu Boden segelnden Zweige werden beschnitten auf kleine Eichensetzlinge gesteckt, so wie es auch bei der Veredelung von Obstbäumen gemacht wird. Nach zwei Jahren intensiver Betreuung werden die so gewonnenen Eichenbäumchen in der forstlichen Saatgutanlage in Feldkirchen an der Donau ausgepflanzt. Ihre Eicheln sollen in einigen Jahren als Saatgut an die heimischen Forstgärten verkauft werden.

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Schon jetzt werden in Feldkirchen zwei bis vier Tonnen Eicheln pro Jahr produziert. Der Bedarf ist aber doppelt so hoch, denn immer mehr Waldbesitzer setzen auf die Eiche als Alternative zur Fichte, die vom Klimawandel arg gebeutelt wird, sagt Agrarlandesrat Max Hiegelsberger: „Die Eiche ist standortneutraler, das heißt sie hält den Stürmen stand. Sie ist nicht so anfällig für Schädlinge und eindeutig kann ihr aus ihr Wertholz produziert werden und das möchten wir in Oberösterreich forcieren.“

Keine Zukunft für die Fichte

Das Alpenvorland mit seinen festen Böden wäre der optimale Ort für die standfeste Eiche, sagen Experten. Sie könnte langfristig die Fichte ablösen, die zumindest in Lagen unter 500 Meter Seehöhe keine Zukunft in der Forstwirtschaft hat.