Diskussion nach Hundeattacke

Heftige Diskussionen gibt es derzeit in der Ortschaft Ramsau in der Gemeinde Molln. Nach einer Hundeattacke, bei der Anfang Februar ein Mann schwer verletz wurde, wirft das Opfer den Behörden vor, nichts gegen den aggressiven Hund unternommen zu haben.

Außerdem schreibt das Gesetz eine Pflichtversicherung für jeden Hund vor, auch das sei nicht kontrolliert worden, so der Vorwurf.

2.600 Tierarztkosten

Anfang Februar wurden Franz Dürnberger und sein Chiwawa Riki beim Spaziergang von der spanischen Dogge der Nachbarin attackiert und schwer verletzt. An ein Autofahren ist auch heute - vier Wochen nach dem Biss - nicht zu denken. Und seiner Arbeit auf einem Messestand kann Franz Dürnberger derzeit ebenfalls noch nicht nachgehen. Dazu kommen die Unkosten für die Rettung seines Hundes, der vom zweiten Hund der Nachbarin zerbissen wurde. Die Tierarztkosten sollen über 2.600 Euro ausmachen.

Hundeattacke

ORF

Kosten nicht durch Versicherung gedeckt

Aber obwohl in Oberösterreich laut Hundehaltegesetz eine Versicherung des Hundes Pflicht ist, sind die Kosten nicht gedeckt - die Hunde waren nicht versichert, die Familie soll mittellos sein. Laut Gesetz ist die Gemeinde für die Kontrolle der Versicherung verantwortlich. „Die Gemeinde schaut nur soweit, ob die Hunde versichert sind. Aber ob die Versicherung dann auch einbezahlt wird, das kontrolliert die Gemeinde im Normalfall nicht“, sagt die Mollner Bürgermeisterin Renate Rettenegger.

Hund nach Halteverbot auf Tochter angemeldet

Die Besitzerin der Hunde ist schon mehrmals mit den Behörden in Konflikt geraten. Im Vorjahr wurde ein Hundehalteverbot gegen sie ausgesprochen. Worauf die Frau die spanische Dogge kurzerhand auf ihre Tochter anmeldete. Und im Vorjahr soll im Haus der Familie ebenfalls ein kleiner Hund zerbissen worden sein, heißt es im Ort. Die Bewohner der Ortschaft werfen den Behörden vor nichts gegen den aggressiven Hund zu Unternehmen.

Die Gemeinde versucht jetzt, gegenüber der ganzen Familie ein Hundehalteverbot zu erwirken, so Bürgermeisterin Rettenegger: „Wir haben ab sofort mit der Polizei, der Bezirkshauptmannschaft und mit dem Land daran gearbeitet. Es ist eine gute Zusammenarbeit, aber wie gesagt, innerhalb der Möglichkeiten.“

Einspruchsfristen verzögern die Abnahme

Die einzuhaltenden Einspruchsfristen würden die Abnahme immer wieder verzögern, so die Behörde. Dem Opfer hilft das nicht. Franz Dürnberger muss weiterhin auf seinen Spaziergang mit seinem Hund verzichten, weil er ständig Angst hat. dem Nachbarhund wieder zu begegnen: „Der ganze Körper fängt zum Zittern an, und man bekommt eine Panik“, fühlt sich Franz Dürnberger nicht nur mit den Kosten, sondern auch mit seiner Angst vor einer neuerlichen Attacke allein gelassen.