Kaum Geld für betreute Ferien
Das Telefon läuft derzeit heiß bei der Lebenshilfe in Vöcklabruck: Täglich beschweren sich an die 20 Angehörige, dass die Ferienaufenthalte für Behinderte heuer abgesagt werden: In einem Brief der Lebenshilfe OÖ an die Angehörigen hieß es unter anderem, das Land OÖ habe angekündigt, die Budgets für die Einrichtungen der Behindertenhilfe innerhalb der nächsten drei Jahre um 25 Millionen Euro zu kürzen.
Zirka 1.000 Personen betroffen
Dadurch müssten Zusatzleistungen, wie eben jene der jährlichen, zehntägigen Ferienaufenthalte für heuer abgesagt werden. Man sei ehrlich traurig darüber und arbeite an kostengünstigeren Modellen für Ferienaufenthalte. Von den Sparmaßnahmen sind bei der Lebenshilfe OÖ zirka 1.000 Personen und deren Angehörige betroffen.
Die rund um die Uhr betreuten Ferienaufenthalte seien personal- und kostenintensiv, so Geschäftsführer Gerhard Scheinast, er müsse die verbleibenden Ressourcen für den laufenden Betrieb verwenden. Scheinast weist übrigens auch darauf hin, dass durch den Wegfall der Ferien auch etliche regionale Quartiergeber Einbußen erleiden werden.
Jahn führt Gespräche
Nicht erfreut über die Streichung der Ferienaufenthalte bei der Lebenshilfe ist SPÖ-Soziallandesrätin Gertraud Jahn. Sie sagte, wegen des knappen Budgets müssten die Träger, wie eben die Lebenshilfe, aber auch Caritas oder pro mente, in den nächsten Jahren gemeinsam 22 Millionen Euro einsparen.
Gleichzeitig hoffe sie, dass es die Ferienaufenthalte auch weiterhin gibt. Näheres will sie nach Gesprächen mit den verschiedenen Einrichtungen im März bekannt geben. Der Bedarf an Behindertenhilfe sei generell stark gestiegen, die vorhandenen Mittel hingegen gesunken, sagt die Soziallandesrätin. Und sie fordert neuerlich ein höheres Sozialbudget für OÖ, sowie einen Behindertenfond auf Bundesebene - ähnlich dem Pflegefonds.