Wirbel um Batterienfabrik

Gleich zwei Bürgerinitiativen protestieren in Pasching (Bezirk Linz-Land) gegen den Bau einer Batterienfabrik. Das Unternehmen Banner-Batterien plant die Errichtung eines neuen Werkes. Gegner warnen vor Umweltschäden und Bleivergiftungen.

Knapp 48.000 Tonnen Blei sollen in der geplanten Fabrik pro Jahr verarbeitet werden. Gegner befürchten, dass giftiger Bleistaub aus der Fabrik austreten könne, so Elisabeth Lehner von der Bürgerinitiative „Schön hier zu leben“. Trotz Filter könnten Schadstoffe austreten, man könne so eine Fabrik nicht neben einem Ort bauen, so Lehner.

„Vorwürfe nur teilweise richtig“

Die zweite Bürgerinitiative war nicht erreichbar. Ein Vorwurf ist, dass bei einer Überprüfung des bestehenden Batterienwerks in Leonding eine erhöhte Bleibelastung festgestellt worden sei.

Vorwürfe, dass eine Prüfung des bestehenden Werks in Leonding (Bezirk Linz-Land) eine erhöhte Bleibelastung zeigte, seien nur zum Teil richtig, so der Prüfer Richard Öhlinger vom Institut für Lebensmittelsicherheit in Linz. Das sei eine einmalige Aktion gewesen, bei welcher Baumblätter auf Blei untersucht und mit anderen verglichen wurden. Bei nur einem Standort in Hauptwindrichtung habe man eine Bleiemission feststellen können, so Öhlinger.

„Im unbedenklichen Bereich“

Auch für Johann Wimmer, einen Gutachter der Gemeinde Pasching, ist eine mögliche Belastung durch Schadstoffe aus technischer Sicht unbedenklich: „Es ist weit unter allen Emissionsgrenzwerten, es ist in einem Bereich, der üblicherweise als Bagatellbelastung bezeichnet wird.“

Für die nötigen Genehmigungen liege bereits alles auf dem Tisch, so Wimmer. In den nächsten Wochen bis Monaten sei mit der Entscheidung zu rechnen, ob die Batterienfabrik in Pasching gebaut werden kann.

Banner: Umweltvertrag zugesichert

Laut Banner entspricht das eingereichte Projekt dem Anspruch eines verantwortungsvollen Umgangs mit Ressourcen, der Umwelt und dem Wohl der Mitarbeiter und Anrainer. „Zum Beispiel investieren wir in ein Abluftreinigungskonzept, das in unserer Branche einmalig ist und dank zweistufigen Filteranlagen die niedrigst möglichen Emissionswerte garantiert“, sagte der geschäftsführende Gesellschafter Andreas Bawart. Darüber hinaus habe die Firma zugesichert, in Form eines Umweltvertrages über den normalen, behördlichen Standard hinausgehende Überwachungsmaßnahmen vertraglich festzulegen und sicherzustellen.

„Behalten und rechtliche Schritte vor“

Von den heftigen Protesten der Bürgerinitiativen zeigte sich Bawart überrascht. „Wir behalten uns ab sofort das Recht vor, uns gegen Personen, die nachweislich falsche Behauptungen erheben und damit auch unbegründete Ängste schüren, mit rechtlich gebotenen Mitteln zur Wehr zu setzen.“ Eine der Familien, von der man bereits vor einigen Jahren ein Grundstück gekauft hatte, auf dem aber nun nicht gebaut werden soll, betreibe die Proteste mit.

Das Unternehmen wies darauf hin, dass in Leonding, nahe einem gemischten Industrie-, Gewerbe und Siedlungsgebiet sowie einem Wasserschutzgebiet, seit den späten 1950er-Jahren ohne Zwischenfälle Batterien erzeugt werden. Im Geschäftsjahr 2013/14 (per Ende März) wurden 233 Mio. Euro erlöst. Per Stichtag 31. März 2014 beschäftigte die Banner-Gruppe 770 Mitarbeiter.