Extremismus-Hotline: zehn Prozent der Anrufe aus OÖ

Zehn Prozent der Anrufe, die bei der im Dezember eingerichteten Extremismus-Hotline eingelangt sind, kommen aus Oberösterreich. Das hat Familien- und Jugendministerin Sophie Karmasin am Montag in einer ersten Zwischenbilanz bekannt gegeben.

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) kommt nicht aus den Schlagzeilen - die Menschen sind sensibilisiert und immer mehr haben Angst, dass sich junge Menschen aus ihrem Umfeld von Djihadisten radikalisieren lassen. Das würden auch die ständig steigenden Zahlen der Anrufe bei der im Familienministerium angesiedelten Extremismus Beratungsstelle zeigen.

Mütter, Lehrer und Sozialarbeiter

In den letzten zwei Monaten haben 150 Menschen, Mütter, Lehrer und Sozialarbeiter, bei der Extremismus-Hotline angerufen. 15 Anrufe, also zehn Prozent, stammen aus Oberösterreich. Hauptthemen zurzeit sind eben die IS, Heirat, Auswanderung, Isolation von der Familie, sagte die ÖVP-Ministerin.

Bisher seien zumindest drei Erfolge erzielt worden, einer davon: darunter ist auch der Fall jenes 16-jährigen Mädchens, das sich an einen extremen Islamisten verheiraten wollte. Die Jugendliche ist wieder zu Hause. Karmasin betont, dass die Familien vom Team der Hotline langfristig begleitet werden.

Hummer: Mehr Aufklärung

Bildungs- und Jugendlandesrätin Doris Hummer (ÖVP) setzt auf mehr Aufklärung in den Schulen. Als Reaktion auf die Anschläge in Paris können nun oberösterreichische Schulen den Diplompädagogen und Experten für interreligiöse Angelegenheiten Moussa Al-Hassan Diaw für Workshops oder Elternabende beauftragen. Es gehe darum aufzuzeigen, wie Radikalisierung methodisch funktioniert, weil die Kinder und Jugendlichen sind nicht von heute auf morgen radikal, so Hummer.

Die Extremismus-Hotline ist anonym und kostenlos unter der Nummer 0800 20 20 44 erreichbar.