Lukas neuer Rektor der JKU Linz

Nach der Sitzung des Universitätsrates am Montag in Linz ist der neue Rektor der Johannes Kepler Universität vorgestellt worden: der Zivilrechtler Meinhard Lukas, der auch als Favorit galt. Der 44-Jährige will wissenschaftliche Avantgarde forcieren.

Der Senat hat bereits Ende Jänner einen Dreiervorschlag beschlossen. Lukas setzte sich gegen den Schweizer Physiker Daniel Wyler und die deutsche Agrarwissenschafterin Kerstin Wydra durch.

„Universität an die Gründerjahre erinnern“

Lukas will die Johannes Kepler Universität an ihre Gründerjahre erinnern. Nicht nur, weil im nächsten Jahr die Uni ihren 50. Geburtstag feiert, sondern weil sie sich damals als Impulsgeber für Gesellschaft und Wirtschaft profiliert hat. Dieser Geist einer Avantgarde müsse wiederentdeckt werden.

Die neugegründete Medizinfakultät könnte ein Hebel dazu sein, sich in manchen Bereichen neu zu erfinden, vor allem durch Zusammenarbeit zwischen den Fakultäten. Die neu etablierte Medizin und ihre Versorgungsforschung muss sich mit Fragen der Finanzierbarkeit genauso beschäftigen, wie die Umsetzung neuer Produktionstechnologien Stichwort Industrie 4.0 die Arbeitsmarktforschung nutzen kann.

Meinhard Lukas ist neuer Rektor der Johannes Kepler Universität

APA/JKU

„Nicht nur auf Zurufe reagieren“

Die Dimension des Vordenkens braucht einen neuen Stellenwert. Lukas betont immer wieder, die Universität selbst müsse die Ausbaudebatte führen und nicht nur auf Zurufe von Interessensvertretungen reagieren. Und die Verbindung zu Kunstuni und katholisch theologischer Privatuniversität sollte verstärkt werden, etwa durch gemeinsame Auftritte in der Linzer Innenstadt. Mehr gesellschaftspolitische Debatte sei gefragt.

Die meisten Studienabbrecher gibt es in Linz

Ein Dilemma bedarf jedenfalls rascher Maßnahmen: Die Kepler Universität hat derzeit 19.000 Studierende, aber die Fachhochschulen haben bessere Abschlussquoten. An keiner anderen österreichischen Universität brechen so viele ihr Studium ab wie in Linz. Mit dem Studium Berufstätiger allein ist das kaum zu erklären. Vor allem wird die Linzer Universität ohne Korrektur dieser Schwäche auch finanziell Nachteile spüren. Hier anzusetzen gehört auch zu den Aufgaben des neuen Rektorats.

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