Umweltpreis: Betonbacken mit Solarenergie

Während Solarenergie im Wohnbau schon fast Standard ist, steht die gewerbliche Nutzung am Beginn. Welches Potenzial darin steckt, zeigt das Bauunternehmen HABAU aus Perg, das für die Arbeitshallen-Solarheizung den Landesumweltpreis bekam.

7.300 Quadratmeter mit einer Raumhöhe von durchschnittlich 12 Metern, das sind die Maße der Produktionshallen, in denen seit dem Vorjahr Betonfertigteile erzeugt werden. Bei Planung und Bau stand die Energieeffizienz an oberster Stelle. So sind Wände, Dach und Bodenplatte in Niedrigenergiebauweise ausgeführt. Und auf dem Dach stehen gut 1400 Quadratmeter Sonnenkollektoren, die die Sonnenenergie in Wärme umwandeln.

Umweltpreis für HABAU für Solarheizung für Produktionshalle

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Im Sommer Betonbacken, im Winter heizen

Im Sommer wird sie dazu verwendet, die produzierten Betonteile in Trocknungskammern sozusagen zu Backen, in der kalten Jahreszeit muss sie die großen Hallen beheizen. Für den Produzenten der Sonnenkollektoren, die Firma Gasokol aus dem benachbarten Saxen, eine große Herausforderung, so deren Geschäftsführer Rupert Hasenöhrl. Es gelang hocheffiziente Großflächenkollektoren zu entwickeln, die in allen Temperaturbereichen herausragende Ergebnisse bringen.

Geplant wurde die gesamte Anlage vom Salzburger Unternehmen Kuster Energielösungen. Das heiße Wasser wird zunächst in einen 80.000 Liter großen Pufferspeicher und dann je nach Erfordernis in die Trockenkammern oder den Betonfußboden der Hallen geleitet. In den Bodenplatten sind Rohrleitungen verlegt, durch die das warme Wasser zirkuliert. Also eine Fußbodenheizung mit enormer Speicherfunktion, die einen Teil der überschüssigen Wärme aus dem Sommer mit in den Winter nimmt.

Umweltpreis für HABAU für Solarheizung für Produktionshalle

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Investition in sieben Jahren amortisiert

Für den technischen Geschäftsführer des Baukonzerns HABAU mit seinen über 4.000 Beschäftigten, Anton Karner, hat sich das Wagnis einer vollsolaren Heizung voll ausgezahlt. Obwohl dieses Heizsystem ungefähr das Doppelte einer herkömmlichen Heizung kostet, rechnet sich die Investition in sieben Jahren. „Ab dem siebenten Jahr ist das wie eine Sparbüchse.“

Außerdem werden laut HABAU jährlich gut 70.000 Kubikmeter Erdgas eingespart. Der CO2 Ausstoß wird um 190.000 Tonnen reduziert. Ökonomische und ökologische Fakten, die auch bei Kunden von HABAU schon Interesse an solchen Hallen geweckt haben.

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