Weitere Wasseruntersuchungen in Ohlsdorf

Der Wasserkrimi rund um die Verunreinigung des Grundwassers kommt der Gemeinde Ohlsdorf teuer. Um sauberes Trinkwasser gewährleisten zu können, wurde bereits rund eine Mio. Euro bezahlt. Am Donnerstag wurden weitere Untersuchungen angekündigt.

Es musste eine Versorgungsleitung von Gmunden nach Ohlsdorf gelegt werden, so die Bürgermeisterin von Ohlsdorf, Christine Eisner (ÖVP). Die Kosten belaufen sich bisher auf bereits rund eine Million Euro, die aus dem Budgettopf bezahlt wurden. Eisner hofft, dass die Kosten dann ersetzt werden, wenn der Verursacher der Verunreinigung gefunden wurde.

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Ermittlungen laufen

Das Land Oberösterreich, die Umweltgruppe des Landeskriminalamtes und die Staatsanwaltschaft Wels arbeiten gemeinsam daran zu klären, wer hinter der Verunreinigung des Wassers durch ein Unkrautvernichtungsmittel steckt.

Weitere Untersuchungen angekündigt

Umweltlandesrat Rudi Anschober (Grüne) hat in der Affäre um eine Grundwasserverschmutzung in Ohlsdorf weitere Untersuchungen angekündigt. Jüngste Messungen hätten gezeigt, dass die Belastung weitgehend stabilisiert beziehungsweise sinkend sei, berichtete er am Donnerstag in Linz.

Begonnen hatten die Untersuchungen der Behörden, weil sich zu Beginn 2014 Bewohner in der Gemeinde über einen „erdigen“ und „modrigen“ Geschmack und Geruch beschwerten, wenn sie den Wasserhahn aufdrehten. Die Wasserversorgung der etwas mehr als 5.000 Einwohner zählenden Gemeinde wurde sofort auf einen anderen Brunnen umgestellt. Bei der Ursachenforschung stellten die Behörden im Grundwasser eine chemische Verbindung in Kleinstspuren und unter der herkömmlichen Nachweisgrenze fest, die auf Pestizide hinwies.

Färbeversuch und weitere Sonden zur Untersuchung

In Verdacht geraten ist zunächst eine Baurestmassen-Deponie an der Traun. Dort wurde die chemische Verbindung ebenfalls gefunden. Sie wurde abgedichtet. Weil aber Sonden an einer anderen Deponie in der Nähe ebenfalls erhöhte Werte aufzeigten, muss nun untersucht werden, ob es dort eine weitere Einbringungsquelle gab oder die Verschmutzung auf einem komplizierten, aber von Geologen nicht ausgeschlossenen Weg des Grundwassers dorthin gelangte. Diese Möglichkeit soll nun mit einem Färbeversuch und weiteren Sonden untersucht werden.

„Ich bin wütend“

Für Anschober sei wichtig, dass die Wasserversorgungsanlagen entlang der Traun, darunter eine von Schwanenstadt - mehr als 4.000 Einwohner - geschützt werden. Weiters seien an den Deponien Sicherungsmaßnahmen getroffen worden, ein Konzept zur Sanierung werde noch erstellt. Das Land arbeite an der restlosen Aufklärung der Affäre und leiste Unterstützung bei den strafrechtlichen Ermittlungen mit dem Ziel, dass der Verursacher zur Kasse gebeten werden kann.

„Ich bin wütend“, sagte der Landesrat, „und will solange keine Ruhe geben“, bis dies erreicht ist. Er bezifferte die bisher angefallen Kosten mit „im Millionenbereich“. Er geht von einer Anklage noch heuer aus. Außerdem stellt sich für ihn die Frage, ob generell etwas im Abfallwirtschaftssystem und -Recht zu verbessern sei, beispielsweise die Kontrolle.

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