Aus Siemens VAI wird „Primetals Technologies“

Das neue Joint Venture von Siemens und Mitsubishi Heavy Industries (MHI) rund um den einstigen Voest-Alpine Industrieanlagenbau (VAI) in Linz nimmt seinen Betrieb auf. Der neue Name lautet „Primetals Technologies“.

Der neue Hauptsitz ist in London. Die VAI war das Kerngeschäft der VA Tech, die vor zehn Jahren an Siemens verkauft wurde und zuletzt unter Siemens VAI Metals Technologies firmierte. Im vergangenen Mai wurde entschieden, dass das Unternehmen in ein Joint Venture eingebracht wird, an dem MHI 51 Prozent und Siemens 49 Prozent hält. Mehr dazu in Mitsubishi übernimmt Siemens VAI (ooe.ORF.at; 7.5.2014).

Schlanke Holding in London

Ein Unternehmenssprecher bestätigte, dass am neuen Hauptsitz in London nur eine schlanke Holding mit 50 bis 70 Mitarbeitern sitze. Dieser steht ein Vorstand mit fünf Mitgliedern vor - drei von MHI, darunter der CEO - und zwei von Siemens. Der Vorstandschef ist Yasukuni Yamasaki, die Finanzen übernimmt der bisherige Siemens-VAI-Finanzchef Peter Schraut. Auch der nunmehrige Chief Operating Officer (COO) für den Bereich Upstream war bisher COO bei Siemens Metals Technologies.

Zentrale Rolle für Standort Linz

Auf APA-Nachfrage wurden mit dem Hinweis, dass zuerst noch die Belegschaft informiert werden solle, keine Details über die künftige Organisation veröffentlicht. Jedoch werde der Standort Linz eine „ganz zentrale Rolle“ im neuen Unternehmen spielen. Ein Großteil der Geschäftsbereiche bleibe in Linz. Das dort begonnene Restrukturierungsprogramm, das noch vor dem Start der neuen Firma beendet sein sollte, läuft noch einige Wochen weiter. Die Vorgabe war der Abbau von 290 Mitarbeitern inklusive Leasingkräften. Verbleiben sollen letztlich 1.600.

Mehr als 40 Standorte

Primetals Technologies wird mit 9.000 Mitarbeitern an mehr als 40 Standorten in Asien, Europa, Russland, Amerika und Afrika tätig sein. Neben der Zentrale in London werden der Sitz der Geschäftsfelder und die betriebliche Verantwortung für die jeweilige weltweite Geschäftstätigkeit an den Hauptstellen in Linz, in Erlangen in Deutschland sowie Tokio und Hiroshima in Japan verbleiben.

China, Indien, Japan, die USA, Deutschland und Österreich wurden als Schlüsselregionen für Vertrieb und Dienstleistungen festgelegt. Das Portfolio umfasst Lösungen für die gesamte Wertschöpfungskette in der Eisen-, Stahl und Nichteisen-Metallproduktion. Sie reichen von Technologien für die Behandlung von Rohstoffen bis hin zur Bandbehandlung und Oberflächenveredelung am Ende des Produktionsprozesses, einschließlich der zugehörigen Lifecycle-Services.

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