Weiter Streit um Umfahrung Mattighofen

Im Bezirk Braunau ist die Debatte um die Umfahrungen für Mattighofen und Munderfing wieder aufgeflammt. Die Wirtschaftskammer plädiert für einen raschen Bau, damit die Region wirtschaftlich nicht zurückfalle. Die Gegner hingegen wollen ein Mitspracherecht, bevor die Bagger auffahren.

Im kommenden Jahr soll mit den Bauarbeiten für die Umfahrungen im Bereich Munderfing begonnen werden. Die Gegner des Projekts befürchten negative Auswirkungen. Vor Tagen hatte der Verein „Lebensraum Mattigtal“ an Tausende Haushalte ein Informationsschreiben geschickt.

„Weitreichender Schnellstraßenausbau“

In dem mehrseitigen Schreiben kritisiert Obmann Paul Stefan, dass die Umfahrungsprojekte in Wahrheit der Start für einen weitreichenden Schnellstraßenausbau zwischen Braunau und Straßwalchen sind. Es bestehe ja auch seit geraumer Zeit ein entsprechender Korridor. Das Mattigtal werde in der Folge zur Transitroute, so die Befürchtungen. Dass die Lösung des Stauproblems in Mattighofen wichtig ist, sei klar. Nur sollten die Bürger stärker eingebunden werden.

Umfahrung Mattighofen

Lebensraum Mattigtal

Heutige Route von Suben über Altheim, Mauerkirchen, Mattighofen, Straßwalchen nach Eugendorf. 85 Kilometer, 84 min. Fahrzeit

Gremium für Verkehrskonzept

Und so wird etwa für ein Gremium plädiert, das sich aus Vertretern aller Gemeinden des Mattigtals zusammensetzen soll und in den nächsten ein bis zwei Jahren ein Verkehrskonzept für die Region entwickeln soll. Von den Menschen also, die auch hier leben. Ein konstruktiver Dialog mit den zuständigen Landesstellen sei bislang fehlgeschlagen.

„Drittel der Strecke führt durch neun Ortskerne“

Ein Ende der jahrelangen Debatten fordert hingegen die Wirtschaftskammer im Bezirk Braunau. Das Mattigtal mit Firmen wie etwa KTM habe sich längst zu einer bedeutsamen Wirtschaftsregion entwickelt. Doch 60 Prozent der Strecke zwischen Braunau und Straßwalchen sind mit Geschwindigkeitsbegrenzungen belegt, ein Drittel der Strecke führt durch neun Ortskerne, sagt Klemens Steidl, Obmann der Wirtschaftskammer Braunau. Kurzum: Die wirtschaftliche Entwicklung sei dem Straßenausbau davongeeilt. Großinvestitionen werden nur mehr im Glauben auf einen bevorstehenden Ausbau der B147 getätigt, sagt Steidl, der warnt: werde jetzt nicht gebaut, werde die Region wirtschaftlich zurückfallen.

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