Suchtexperten warnen vor Online-Glücksspiel

Die Zahl der spielsüchtigen Menschen ist laut einer neuen Studie in den vergangenen Jahren zwar relativ gleich geblieben. Suchtmediziner warnen allerdings eindinglich vor den Gefahren von Online-Glücksspielen. Besonders gefährdet seien junge Menschen.

Die Menschen, die Kurosch Yazdi, der Leiter des Zentrums für Suchtmedizin in der Landesnervenklinik Wagner-Jauregg in Linz immer öfter betreuen muss sind jung, meist männlich und 18 bis 30 Jahre alt. Besonders verlockend für die Spielsüchtigen seien zum Beispiel Online-Poker aber auch „ganz, ganz stark“ Online-Sportwetten.

Die ständige Verlockung

Besonders gefährlich und problematisch sei die ständige Verfügbarkeit und damit die nicht endende Verlockung, schließlich ist das Internet in Form des Smartphones immer dabei.

Online-Poker

ORF Montage

Die allgegenwärtige Verfügbarkeit wird von den Anbietern noch speziell beworben

Laut Paul Eiselsberg vom IMAS-Institut, der im Auftrag der Ambulanz für Spielsucht das Spielverhalten der Menschen hinterfragte, hat die Anzahl der Spielsüchtigen kaum zugenommen. Spielsüchtig seien 1,1 Prozent der Bevölkerung, was etwa einer Anzahl von 70.000 Personen entspricht. Dieser Wert sei seit der letzten Erhebung 2010 konstant geblieben.

Beschaffungskriminalität

Die Sucht hat viele Folgen, auch rechtliche, wenn das Geld fehlt und Beschaffungskriminalität als letzter Ausweg gesehen wird. Strafrechtsexperte Alois Birklbauer von der Johannes Kepler Universität in Linz kritisiert in diesem Zusammenhang, dass bei straffälligen Spielsüchtigen die Urteile oft noch zu hart ausfallen.

Oft fehle das Wissen, Spielsucht als Krankheit zu begreifen, daher werde Spielsucht als Charaktermangel eingestuft und daher tendieren manche Richter eher zu einer härteren Strafe, sagt Birklbauer.

Die Ergebnisse der Studie werden nun ausgearbeitet und sollen auch dem Gesetzgeber als Grundlage dienen - möglicherweise auch für neue Regeln im Bereich des Glücksspiels.

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