Hilfe beim Ausstieg aus Neonazi-Szene gefordert

In keinem anderen Bundesland passieren so viele rechtsradikale Straftaten wie in Oberösterreich, sagt Robert Eiter, der Sprecher des oö. Netzwerks gegen Rassismus und Rechtsextremismus. Er fordert eine Organisation, die Neonazis beim Ausstieg aus der Szene hilft.

Seit 2005 hätte sich rechtsextremen und rassistischen Vergehen fast verdreifacht und seien brutaler geworden, sagt Eiter und fordert daher neuerlich eine Organisation, die Neonazis, die aus der Szene aussteigen wollen, dabei unterstützt.

500 Menschen bei Ausstieg begleitet

Er schlägt ein Modell nach deutschem Vorbild vor, wo der Verein Exit bereits 500 Menschen auf ihrem Weg aus der Neonazi-Szene begleitet hat. Exit würde die Bereitschaft zeigen, in Hitlers Geburtshaus in Braunau – sollte dort ein Haus der Verantwortung eingerichtet werden – eine Art Filiale zu gründen, so Eiter im ORF-Interview.

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Österreichische Organisation wünschenswert

Das Projekt „Haus der Verantwortung“ konnte jedoch noch nicht realisiert werden. Exit sei deshalb noch nicht in Österreich. Ihm wäre es aber noch lieber, wenn es eine österreichische Organisation gäbe, die bundesweit solche guten Angebote mache, so Eiter im ORF-Interview.

Von Seiten des Innenministeriums heiße es immer, dass das die Sicherheitsbehörden mitmachen. Aber es sei naheliegend, dass jemand, der aus der Neonazi-Szene aussteigen wolle, nicht genau zu denen gehe, die ihn strafrechtlich verfolgen wollen, betonte der Sprecher des oö. Netzwerks gegen Rassismus und Rechtsextremismus.