Verunsicherung im Eferdinger Becken

Bald eineinhalb Jahre sind vergangen, seit das Eferdinger Becken im Hochwasser 2013 untergegangen ist. Ein großes Schutzprojekt soll die Region künftig schützen, statt Zuversicht machen sich aber zunehmend Verunsicherung und Ärger breit.

Das große Warten für die meisten Hochwasseropfer ist vorbei, nachdem sie in den vergangenen Wochen erfahren haben, wie viel Geld sie erhalten, wenn sie absiedeln. Vielfach waren die Zahlen aber ernüchternd, so sagt Paul Missner aus dem Goldwörther Ortsteil Hagenau: „Das Schätzgutachten ist so niedrig ausgefallen, dass man damit keinen Neuanfang wagen kann.“ Seine Nachbarn würden ebenfalls gerne wegziehen, stünden aber meistens vor dem gleichen Problem.

„Sehr gutes Gespräch“ mit dem Finanzminister

Umweltlandesrat Rudi Anschober (die Grünen) stellt in Einzelfällen Verbesserungen in Aussicht. Es habe ein „sehr gutes Gespräch“ mit Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP)gegeben, der eine neue Überprüfung jener Schätzgutachten zugesichert habe, die sehr heftig kritisiert wurden, so Anschober.

Unterdessen kämpft eine Bürgerinitiative im Eferdinger Becken überhaupt gegen das Schutzprojekt in der geplanten Form. Die Mitglieder sind überzeugt, dass durch ein konzertiertes Absenken des Wasserspiegels in den Kraftwerken und durch weitere Maßnahmen, zum Beispiel Ausbaggern, Überschwemmungen wie 2013 verhindert werden können, sagt Herbert Weissengruber, stellvertretender Sprecher der Initiative.

„Wir nennen das Enteignung“

Weissengruber kritisiert, dass nicht an die Menschen gedacht worden sei, die bleiben wollen: „Wir nennen das Enteignung und sehen das auch als menschenverachtende Politik an. „

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Durch die Schaffung von Überflutungszonen seien alle Liegenschaften dort entwertet worden, was Anschober aber zurückweist – immerhin sei die Wertminderung auf das Hochwasser zurückzuführen und nicht auf eine Widmung. Am geplanten Schutzprojekt werde festgehalten, so der Umweltlandesrat. Für viele Hochwasseropfer ist derzeit aber noch unklar, wie und wo sie in Zukunft leben werden.

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