Pühringer sieht Spitalsreform auf gutem Weg

Die Spitalsreform II habe keine Einbußen bei der Qualität gebracht, ist sich Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) sicher. Seinen 65. Geburtstag feierte er nicht mit einem großen Fest sondern, mit vielen Besuchern in seinem Büro.

Laut Bericht einer Evaluierungskommission wurden sowohl die Anzahl der Aufenthalte als auch die Belagstage in Krankenhäusern pro 1.000 Einwohner zuletzt weiter reduziert. Diese Kennzahlen würden allerdings immer noch über dem Bundesdurchschnitt liegen. womit es auch noch ein erhebliches Verbesserungspotenzial gebe. Das liege vor allem darin, vollstationäre Leistungen noch mehr als bisher durch tagesklinische Aufnahmen zu ersetzen, so der Landeshauptmann.

Gespräche mit der Gebietskrankenkasse

Gesundheitsreferent Pühringer berichtete, dass es Gespräche mit der Gebietskrankenkasse gebe, das niederschwellige Angebot auszubauen. Denn das derzeit starke dezentrale Angebot der Spitäler bewirke, dass diese bevorzugt aufgesucht werden. Als Beispiel nannte er: In einer Region, in der ein Krankenhaus über eine Kieferheilkunde verfügt, würden an der dortigen Bevölkerung mehr Eingriffe als anderswo gemacht.

SPÖ will intensivere Evaluierng

Für die SPÖ hat deren Gesundheitssprecherin Julia Röper-Kelmayr am Mittwoch eine intensivere Evaluierung der Spitalsreform gefordert. Sie verwies auf einen erheblichen Zeitraum zwischen gesetzten Maßnahmen und der Beurteilung ihrer Auswirkungen.

Gespartes Geld wird in Modernisierung investiert

Auslöser für die Spitalsreformen waren finanzielle Gründe. Aktuell ergebe sich für 2013 eine Kostendämpfung von rund 190 Millionen Euro. Über die Jahre seit dem Start zusammengerechnet seien das bis zum Abschluss 2020 aus derzeitiger Sicht 2,2 Milliarden Euro. Das Geld werde für die Modernisierung der Häuser und ihrer Ausstattung sowie in die medizinische Fakultät in Linz investiert. Die Patientenzufriedenheit, die parallel in Umfragen erhoben wird, liege auf weiterhin hohem Niveau. Zuletzt waren 82 zufrieden, der Spitzenwert ist im Jänner 2011 mit 88 Prozent erreicht worden.

Kritik der Gewerkschaft vida

Verärgert reagiert hingegen die Gewerkschaft vida auf die Zwischenbilanz des Landeshauptmannes zur Spitalsreform. Für die Beschäftigten sei die Lage noch schwieriger geworden. Der Arbeitsdruck steige, die Kollegen klagen über Stress und Arbeitsverdichtung, es bleibe viel zu wenig Zeit für die Pflege der Patienten. Darunter leide auch die Qualität der medizinischen Versorgung, sagt Sonja Reitinger, stellvertretende Landesvorsitzende und Betriebsratsvorsitzende im Klinikum Wels-Grieskirchen.

65. Geburtstag mit „offener Bürotür“

Landeshauptmann Pühringer berichtete am Donnerstag nicht nur über die Erfolge der Spitalsreform II sondern fand auch Zeit, seinen 65. Geburtstag zu feiern.

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Seit 19 Jahren ist er nun Amt des Landeshauptmannes, zeigt sich aber kein bisschen müde. Pühringer wollte diesen halbrunden Festtag nicht großartig und feierlich begehen, sondern öffnete einfach seine Bürotür und ließ Bekannte und Weggefährten an seinem Alltag teilhaben.

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