Bande nach 50 Einbrüchen erwischt

50 Dämmerungseinbrüche mit etwa 550.000 Euro Schaden werden einer Bande zugeordnet, die demnächst in Ried vor dem Richter stehen wird. Die Beute brachte das Sextett zwischendurch immer wieder nach Mazedonien, um sie dort zu verkaufen.

Ein Verdächtiger wurde bereits zu zwei Jahren Haft verurteilt. Die Gruppierung suchte vorwiegend Wohnhäuser in der Dämmerung heim. „Dort, wo sie rein wollten, sind sie auch reingekommen“, erklärte Staatsanwalt Alois Ebner am Donnerstag in Linz. Einer der teilweise geständigen Täter aus Mazedonien im Alter von 23 bis 38 Jahren ist für die Polizei kein Unbekannter: Er war bereits früher aktiv gewesen, dann untergetaucht und hatte schließlich in Wels als U-Boot gelebt.

Beute in Mazedonien verkauft

In der Messestadt bildete er mit den übrigen Landsleuten die Bande, die bis zum Frühjahr 2014 dort sowie in den Bezirken Wels-Land, Kirchdorf, Schärding, Steyr-Land, Gmunden, Vöcklabruck und Grieskirchen zuschlug. Die Beute schaffte das Sextett zwischendurch immer wieder nach Mazedonien, um sie dort zu verkaufen.

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Auf das Konto der Gruppierung gingen auch der Diebstahl von elf Tresoren, die in Wels in der Traun entsorgt wurden, und ein Blitzeinbruch in ein Juweliergeschäft in Grieskirchen. Die Einbrecher hatten es aber vor allem auf Häuser abgesehen. In Thalheim bei Wels mussten drei von ihnen Hals über Kopf flüchten, als sie auf die Bewohner trafen. Dabei blieben neben einer Sturmhaube auch die Schuhe eines Mannes zurück.

Ein anderes Mal wurden zwei Täter auf der Flucht zufällig von Bediensteten des Bundesheeres angesprochen und machten sich ohne die Beute von zwei Einbrüchen davon. In den meisten Fällen gingen die Mazedonier offenbar sehr gezielt vor, Staatsanwalt Alois Ebner berichtete nur von einer Handvoll Versuche.

Möglicherweise Schaden von mehr als einer Million

Wie die Ermittlungen ergaben, dürfte der angerichtete Gesamtschaden bei über einer Million Euro liegen, es konnten noch nicht alle Taten zugeordnet werden. Die Polizei hat zu diesem Zweck ein System entwickelt, bei dem sie Opfern E-Mails mit Fotos der Beute bzw. Links zu Websites schickt, auf denen die Gegenstände abgebildet sind. Diese Methode wird gemeinsam mit anderen westlichen Bundesländern angewandt, hieß es.

Die Objekte auf diesen Bildern konnte die Polizei noch nicht zuordnen:

Das Landeskriminalamt ersucht Geschädigte, sich unter der Telefonnummer 059 133 40 3388 oder bei der nächsten Polizeidienststelle zu melden. Die Exekutive appellierte an die Bevölkerung, ab sofort wegen Dämmerungseinbrüchen besonders aufmerksam zu sein.