Voestalpine arbeitet eigene Geschichte auf
Die Dauerausstellung in der Konzernzentrale in Linz spannt einen chronologischen Bogen vom Aufbau der Hermann-Göring-Werke als Tochtergesellschaft der Reichswerke Hermann Göring AG Berlin über die Rolle des Eisen- und Stahlwerks als wesentlicher Bestandteil der nationalsozialistischen Rüstungsindustrie bis hin zur Situation von Opfern und Tätern nach 1945.
voestalpine Stahlwelt GmbH
Multimediale Stationen, Audiodokumente und Bildmaterial geben auf einer Fläche von 350 Quadratmetern einen Eindruck der Lebens- und Leidenswege zigtausender ausländischer Zwangsarbeiter, die aus mehr als 30 Nationen stammten. Unter ihnen waren auch Frauen, Jugendliche und Kinder.
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Daneben macht die Ausstellung auch die Rekrutierung ausländischer Arbeitskräfte, Facetten und Instrumente der Willkür und Unterdrückung sowie Einzelschicksale zum Thema. Die Ausstellung „voestalpine Zeitgeschichteausstellung 1938-1945“ wird am 3. November in der voestalpine in Linz eröffnet.
Wissenschaftler bearbeiteten 38.000 NS-Personalakten
1998 brachte der größte Nachkriegsfund Österreichs mehr als 38.000 NS-Personalakten und -Lohnbögen zum Vorschein, die ein neues Licht auf die Geschichte der Zwangsarbeit in Linz warfen und die Grundlage für ein Forschungsprojekt zur Konzerngeschichte bildeten.
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Ein Team aus Wissenschaftlern beschäftigte sich zwei Jahre lang mit der Aufarbeitung der Aufzeichnungen, die von Menschen und ihren Schicksalen von 1938 bis 1945 zeugen.
Eder: Keine Alternative zur Wahrheit
Die Ergebnisse wurden 2001 in einer zweibändigen Publikation veröffentlicht und sind eine der Grundlagen für die Ausstellung. Es sei ein schmerzhafter Prozess gewesen, sich mit den Jahren des Nationalsozialismus im Unternehmen auseinanderzusetzen, so voestalpine-Chef Wolfgang Eder. „Zur geschichtlichen Wahrheit gibt es jedoch keine Alternative.“