Reifenkontrollsystem für Neuwagen Pflicht
Betroffen sind laut Experten nur Autos, die nach dem 1. November 2012 typisiert wurden. Bei älteren Autos sollte der Reifendruck zur Sicherheit selbst öfters kontrolliert werden. Wer ab 1. November 2014 ein neues Auto kauft, hat das System laut ÖAMTC und Reifenexperten ohnehin eingebaut, nachrüsten müssen nur sehr wenige. Beim Autohändler sollte erfragt werden, welches System im Auto steckt.
ÖAMTC
Zwei RDKS-Systeme zur Auswahl
Laut Reifenexperten ist in etwa der Hälfte der Automarken das direkte, in der anderen das indirekte eingebaut. Beim direkten System muss in jedem Reifenventil ein Sensor von einer Werkstatt eingestellt werden, welcher den Reifendruckwert erhebt. Die Sensoren kosten laut ÖAMTC pro Reifen zwischen 50 und 100 Euro. Sie einzustellen dauert bis zu einer halben Stunde, Reifenwechseln wird damit erheblich teurer. Wer selber wechselt, kann laut ÖAMTC die Sensoren nicht einstellen.
Beim indirekten System wird der Druck über das ABS im Auto erhoben. Es leuchtet eine Warnleuchte, wenn er zu gering ist. Dieses System ist laut ÖAMTC ungenauer, bei einem voll beladenen Auto kann die Warnleuchte bereits aufleuchten. Viele Autofahrer nehmen die neue Verordnung zähneknirschend hin.
Übergangsfrist bis 2017
Zu wenig Druck im Reifen erhöht jedoch nicht nur die Unfallgefahr, sagt Ronald Hacker vom ÖAMTC. Auch Kraftstoffverbrauch, Fahrverhalten und Reifenverschleiß stehen in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Reifendruck.
Die nächsten drei Jahre gilt für diese EU-Regel Nummer 64 eine Übergangsfrist – ein fehlendes Reifendruckkontrollsystem wird bei der vorgeschriebenen „Pickerl“-Überprüfung als „leichter Mangel“ eingetragen, so der Experte. Ab 2017 wird daraus ein „schwerer Mangel“ und es gibt keine Plakette mehr.