Anschober ist Spitzenkandidat

Landesrat Rudi Anschober ist am Samstag bei der Landesversammlung der oö. Grünen mit 85,9 Prozent der Delegiertenstimmen zum Spitzenkandidaten für die Landtagswahl 2015 gewählt worden. Sein Ziel: „Wir müssen stärker werden, um uns in zentralen Themen durchzusetzen.“

Als - derzeit - Neun-Prozent-Partei mit einem Partner, der eine absolute Mehrheit in der Landesregierung habe, „kann man nicht alle Grünen Wünsche umsetzen“, gestand Anschober ein. Aber dort, wo die Grünen Kompetenzen haben, habe sich etwas verändert, betonte er. Zusammenfassend sieht Anschober, der vor der Landtagswahl 2009 mit 91,07 Prozent etwas mehr Zustimmung bekommen hatte, die Grünen als „erfolgreichste Partei Oberösterreichs“, denn: Vor 17 Jahren sei man noch nicht einmal im Landtag vertreten gewesen, „und am nächsten Dienstag präsentieren wir das zwölfte schwarz-grüne Landesbudget“.

“OÖ ist Modellregion für Energiewende“

„Oberösterreich ist die Modellregion für die Energiewende“, man halte derzeit bei 45.000 Green Jobs und habe ein Miteinander von Umwelt und Wirtschaft erreicht. „Das ist eine Bilanz, die uns vor elf Jahren niemand zugetraut hätte.“ Aber auch beim Umgang miteinander sieht er eine deutliche Handschrift seiner Partei: „Überall wo Grüne in der Landesregierung sind, gibt es eine andere politische Kultur“, das gelte nicht nur für den Mitbewerb, sondern auch für die Menschen vor Ort.

Anschober wolle sich bis zur Landtagswahl auf die Regierungsarbeit konzentrieren, denn: „Das beste kommt erst im zwölften Jahr“, so stehe etwa die Entscheidung über die GVO-Selbstbestimmung (Anm.: GVO = gentechnisch veränderte Organismen) und die Klage gegen AKW Hinkley Point an.

Anschober am 25.10.14 zum Spitzenkandidaten der OÖ. Grünen

APA/RUBRA

OÖ. Spitzenkandidat Rudi Anschober und Bundesparteichefin der Grünen Eva Glawischnig

„Pionierarbeit der Grünen OÖ.“

Bundesparteichefin Eva Glawischnig würdigte die „Pionierarbeit“ in Oberösterreich: Die Grünen hätten 2002 Koalitionsverhandlungen mit der ÖVP auf Bundesebene „aus gutem Grund“ abgebrochen. Es sei sehr mutig gewesen, das 2003 dann auf Landesebene zu versuchen.

Seither seien viele Impulse aus Oberösterreich gekommen, etwa die Anti-GVO-Allianz, an der mittlerweile bereits 66 europäischen Regionen beteiligt sind, oder Anschobers aktive Anti-Atom-Arbeit - zuletzt gegen die Subventionierung des britischen AKW Hinkley Point.

Die weitere Reihung

Bei der Reihung der weiteren Kandidaten gab es keine Überraschungen: hinter Anschober steht die oberösterreichische Parteichefin Maria Buchmayr auf der Liste, gefolgt vom derzeitigen Klubobmann Gottfried Hirz und von Ulli Schwarz, die derzeit ebenfalls schon im Landtag vertreten ist. Die Plätze fünf und sechs gehen an den Linzer Gemeinderat Severin Mayr und die Ottensheimer Bürgermeisterin Ulrike Böker.