Jeder zehnte Zwölfjährige wird gemobbt
Mobbing hat immer mit Macht zu tun - oft agieren Täter und auch Täterinnen aus einem Ereignis in ihrer Vergangenheit heraus. Dabei spielen oft eigene Ohnmachts-Erfahrungen wie Gewalt eine Rolle, sagt Karl Gebauer, deutscher Pädagoge und Buchautor. Mobber scharen andere Kinder um sich; wenn etwa eines sich weigert, jemanden zu drangsalieren, läuft es Gefahr, ebenfalls gemobbt zu werden, so Gebauer.
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Als Tina in der ersten Klasse Hauptschule war, wurde sie gemobbt und wollte nicht mehr in die Schule gehen.
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Mobbing-Tagebuch führen
Schulpsychologin Christa Wührer empfiehlt Eltern betroffener Kinder, eine Art Mobbing-Tagebuch zu führen. Auf keinen Fall sollten sie Täter oder Eltern der Täter darauf ansprechen. Dadurch werde die Position des Kindes geschwächt, weil „Mama oder Papa es richten“. Man soll die Lehrer einbinden und das betroffene Kind stärken - ohne es zu bevormunden.
Am häufigsten sind Zwölfjährige betroffen
Im Alter von zwölf Jahren sind Kinder am häufigsten von Mobbing betroffen - fast zwölf Prozent. Doch längst spielt sich Mobbing nicht mehr nur in Schulen oder Sportvereinen ab. Mobbing im virtuellen Raum nimmt zu, sagt Patricia Groiß, Referentin für Sicherheit im Internet.
ORF
Opferzahlen steigen allgemein
Das habe einerseits mit der vermeintlichen Anonymität auf Seiten der Täter zu tun, aber auch mit einer niedrigeren Hemmschwelle. Wenn Mobber die Reaktion des Opfers nicht direkt sehen, sagt sie, sei es noch leichter, es zu verletzen. Auch die Opferzahlen bei Mobbing unter Erwachsenen steigen - Experten führen das auf wachsende Bewusstsein und sinkende Scham zurück. In Österreich sind laut Schätzungen jedes Jahr mehr als 300.000 Erwachsene von Mobbing betroffen.