Klug: Stellungsstraße bleibt in OÖ

Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) hat am Freitag sein lange erwartetes Reformkonzept fürs Bundesheer 2018 präsentiert. Man konzentriere sich nun auf die „einsatzwahrscheinlichsten“ Aufgaben, so Klug. Die Stellungsstraße werde in OÖ bleiben, allerdings nach Hörsching verlegt werden.

Erhalten bleiben die Kasernen in Hörsching, Wels, Ried und Enns. Oberösterreich, so betonte Minister Klug am Freitag, werde im künftigen Bundesheer über zwei mechanisierte Verbände verfügen: zum einen über das Panzerbataillon 14 am Standort Wels als einziges Panzerbataillon in ganz Österreich und das Panzergrenadierbataillon 13 in Ried.

Kasernen Linz und Freistadt geschlossen

Die Kaserne Linz Ebelsberg wird geschlossen und nach Hörsching verlegt. Das Kasernenareal wird verkauft. Ebenfalls geschlossen wird, wie gestern schon berichtet, die Tilly Kaserne in Freistadt. Die dort stationierte Lehrkompanie wird künftig beim Panzerstabsbataillon 4 in Hörsching angesiedelt.

Stellungskommission kommt nach Hörsching

Die Stellungskommission bleibt in Oberösterreich, wird aber nach Hörsching verlegt, weil das Amtsgebäude in der Linzer Garnisonstraße verkauf wird. Auch die Militärmusik bleibt in Oberösterreich erhalten. Das Heereslogistikzentrum in Wels soll in seiner Bedeutung aufgewertet werden. Das Miliz-Jägerbataillon Oberösterreich bleibt erhalten und soll mit einem klaren Auftrag versehen werden.

Pläne sollen 1,2 Millionen sparen

Mit der Schließung in Freistadt erspart sich das Heer laut Klug 200.000 Euro im Jahr, mit dem Aus für Ebelsberg 730.000 und bei der Garnisonstraße in Linz etwa 300.000 Euro. Insgesamt rechnet Minister Klug also mit gut 1,2 Millionen an Einsparungen allein in Oberösterreich.

Reaktionen der Parteien

Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) sagte dazu, er begrüße, dass die Einsatzbereitschaft im Katastrophenfall beim Bundesheer weiter oberste Priorität habe und die Stellungsstraße in Oberösterreich bleibe. Die Schließung von Freistadt bedaure er, müsse aber die Entscheidung des Ministers zur Kenntnis nehmen. Er selbst habe kein Mitsprachrecht gehabt.

SPÖ-Landesparteichef Reinhold Entholzer verbucht den Erhalt der Stellungsstraße in Oberösterreich unter anderem auch als seinen Erfolg, er habe zuletzt täglich mit Bundeskanzler Faymann gesprochen und der hätte auf Verteidigungsminister Klug eingewirkt, so Entholzer. Die Schließung der Kaserne Freistadt sei „sehr bedauerlich“, da Freistadt eine tolle Ausbildungsstätte sei.

Heftige Worte hingegen findet FPÖ-Landesparteiobmann Manfred Haimbuchner zur Schließung von Freistadt und Ebelsberg. Landeshauptmann Pühringer habe seinen Widerstand zu früh aufgegeben, und ÖVP-Chef Mitterlehner habe als gebürtiger Oberösterreicher auf der ganzen Linie versagt.