Energie AG setzt weiter auf „Smart Meter“

Die Energie AG möchte im Oktober weitere elektronische Stromzähler in Haushalten einbauen. Insgesamt 300.000 dieser „Smart Meter“ sind vorgesehen. Ihr Einbau wird als Errungenschaft gefeiert, obwohl das Ministerium erst kürzlich zurückruderte.

An vielen Haustüren wird im Oktober ein Vertreter der Energie AG klingeln um den alten, schwarzen Stromzähler mitzunehmen und einen neuen, elektronischen einzubauen. Diese „Smart Meter“ haben bereits 140.000 Kunden der Energie AG, weitere 300.000 sollen nächsten Monat folgen.

Smart Meter

ORF/Energie AG

Der Ausbauplan in Sachen „Smart Meter“ der Energie AG

In den meisten Haushalten messen sie bloß den Stromverbrauch, wie die alten Zähler, die nicht behalten werden können. Die „Smart Meter“ können aber auch genaue Statistiken auswerten, wann wieviel Strom verbraucht wurde. Datenschützer haben diese Funktion kritisiert, sie kann laut Konsumentenschützern daher auf Wunsch ausgeschalten werden.

Bedenken der Datenschützer

Die Energie AG beteuert einmal mehr, dass nur der Zählerstand abgesendet wird. Der neue Zähler und der Tausch kosten nichts, sagt Energie-AG-Generaldirektor Leo Windtner und betont erneut, dass die Smart Meter für „Home Automation“, also die automatische Steuerung von Geräten im Haus, unumgänglich seien. Nur haben diese Steuerung noch lange nicht alle Haushalte. Eingebaut wird ein „Smart Meter“-Modell von Siemens, das pro Stück laut Energie AG 300 Euro wert ist.

Smart Meter

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300 Euro ist einer dieser „Smart Meter“ wert

Alle anderen Landesenergieversorger warten ab ob der „Smart Meter“ seinen Durchbruch tatsächlich schafft. Bei einem Energie-Gipfel vergangene Woche meldeten Wien und Niederösterreich Bedenken an, ob die neuen Zähler für Kunden bedienungsfreundlich und datensicher sei. Aus der Steiermark heißt es, die erhofften Einsparungen seien nicht sehr hoch. Daher hat das Wirtschaftsministerium der stufenweisen Einführung mehr Zeit gegeben. Die EU schreibt bis 2020 vor, dass 80 Prozent aller Stromkunden einen „Smart Meter“ haben müssen.

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