Gründungsfeier der Linzer Medizin-Universität

Am Montag ist die Medizin-Universität in Linz offiziell gegründet worden. Am Abend fand an der Johannes Kepler Universität die Gründungsfeier der medizinischen Fakultät statt. Schwerpunkte der Ausbildung sollen die Altersforschung und die Versorgung der Patienten sein.

„Die Medizinfakultät ist das größte Projekt der JKU seit ihrer Gründung vor 50 Jahren“, so ein stolzer Rektor Richard Hagelauer in der Pressekonferenz vor der Gründungsfeier. Hagelauer möchte Oberösterreich zu einem „Medical Valley“ machen und wies darauf hin, dass sich bereits mehr als die Hälfte der Institute und Abteilungen der JKU auch mit medizinischen Forschungsfragen - vom Medizinrecht bis zur Bio-Mechatronik - beschäftigen.

Pühringer spricht „von Jahrhundertchance“

„In 20, 30 Jahren werden die Leute sagen, da ist eine Jahrhundertchance genutzt worden“, ist Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) überzeugt. Er erwartet, dass die Fakultät einen großen Beitrag zur medizinischen Versorgung leisten wird und einen wichtigen Schritt in Richtung Volluniversität darstellt, „auch wenn das ein Langzeitprojekt ist“.

60 Ausbildungsplätze im ersten Jahr

Die ersten Studierenden durften sich am Montag bereits in ihren zukünftigen Ausbildungs- und Arbeitsbereichen im AKh umschauen. Von den 244 Bewerbern bei den Aufnahmetests wurden heuer 60 genommen, nächstes Jahr stehen ebenso viele Studienplätze zur Verfügung, dann 120 und schließlich 300. Die ersten Jahrgänge werden die Vorklinik zur Gänze in Graz absolvieren, später nur mehr 120, während 180 in Linz bleiben. Insgesamt sollen im Endausbau, der bis 2028 erfolgt, knapp 2.000 Studenten inskribiert sein. Sie werden ihre Heimat nicht am Gelände der JKU am Stadtrand finden, sondern recht zentral: Das Campusgebäude soll auf der Tiefgarage des AKh entstehen, der Architekturwettbewerb startet Anfang nächsten Jahres. 2021 ist die Fertigstellung geplant.

Zweitgrößtes Spital Österreichs

Eine große Herausforderung war die Schaffung des Kepler Universitätsklinikums. Es entsteht aus dem AKh, der Landes-Frauen-und Kinderklinik sowie der Landesnervenklinik Wagner Jauregg und soll 2016 in Betrieb gehen. Mit 1.900 Betten wird es das zweitgrößte Spital Österreichs sein. Neben der Zusammenführung verschiedener Unternehmenskulturen und Mitarbeiter sei auch die Schaffung einer einheitlichen EDV eine Mammutaufgabe, erklärte Pühringer. „Es wurde eine gemeinsame Spitalslandschaft geschaffen“, auch wenn von vielen bezweifelt worden sei, dass das möglich ist, so Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ).

Landeshauptmann Josef Pühringer, JKU-Rektor Richard Hagelauer, Rektor der Med-Uni Graz Josef Smolle und der Linzer Bürgermeister Klaus Luger

APA/rubra

Landeshauptmann Josef Pühringer, JKU-Rektor Richard Hagelauer, Rektor der Med-Uni Graz Josef Smolle und der Linzer Bürgermeister Klaus Luger

Der freiheitliche Landesparteichef Landesrat Manfred Haimbuchner lobte die Medizinfakultät als „eine erste Maßnahme gegen den Ärztemangel“. Es müssten jedoch noch weitere folgen. Er hoffe, dass für die zukünftigen Linzer Absolventen die nötigen Rahmenbedingungen geschaffen werden, um sich für die Ausübung ihres Berufs in Oberösterreich zu entscheiden.