Religionskrieg beim Brucknerfest

Das Thema „Frankenburger Würfelspiel“ scheint auf oberösterreichische Komponisten eine magische Anziehungskraft auszuüben. In der vergangenen Saison komponierte Ernst Ludwig Leiter eine Fadinger-Oper, nun nimmt sich Michael Hazod dieses Themas an.

Dass der Religionskrieg der Katholiken gegen die Protestanten Anfang des 17. Jahrhunderts in Oberösterreich Wunden geschlagen hat, deren Narben bis heute sichtbar sind, ist wohl der Grund, dass sich Künstler immer wieder mit dem Thema auseinandersetzen. Der Welser Michael Hazod erhielt schon vor zwei Jahren vom Brucknerhaus den Auftrag zu einer Kammeroper rund um dieses Thema, ohne zu ahnen, dass der ebenfalls aus Wels stammende Komponist Ernst Ludwig Leitner vom Landestheater den Auftrag für ein Bühnenwerk zum Thema „Bauernkrieg“ erhalten hatte.

„Alea“ ohne Würfelspiel

Auch wenn Hazods Kammeroper den Titel „Alea“ - das lateinische Wort für „Würfel“ - trägt, steht das Frankenburger Würfelspiel nicht im Mittelpunkt, es kommt nicht einmal vor. Hazod stellt originale Aufzeichnungen der damaligen erbitterten Kontrahenten beider Religionen einander gegenüber und zeigt damit die Kräfte auf, die letztlich zum Frankenburger Würfelspiel führten.

Premiere am Donnerstag

Wie schon im Vorjahr liegt die Einstudierung der zeitgenössischen Oper beim Brucknerfest in den Händen der Anton-Bruckner-Privatuniversität. Drei Aufführungen von Michael Hazods „Alea“ sind geplant. Premiere ist am Donnerstag in der Linzer Tabakfabrik.

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