Standortdebatte: Kritik von voest-BR

Nachdem der Vorstandsvorsitzende der voest, Wolfgang Eder, am Montag angekündigt hatte, dass der Standort Österreich bei der Erzeugung von Stahl am Prüfstand stehe, kommt jetzt Kritik vom voest-Betriebsrat. Man dürfe die Belegschaft nicht verunsichern.

Eder hatte am vergangenen Montag erklärt, ein wesentlicher Punkt für die Standortstrategie des börsennotierten Unternehmens sei die Klima- bzw. Energiepolitik der EU. Unter Hinweis darauf, dass man in Linz bei zwei von drei und in Donawitz bei beiden Hochöfen in zehn Jahren an das Ende des Lebens komme, kündigte er an, dass bis 2019/20 eine Entscheidung über den weiteren Verbleib fallen müsse. Mehr dazu in Voestalpine trifft bis 2019 Standortentscheidung (ooe.ORF.at; 15.9.2014).

Österreich bleibe aber Wunschland Nummer 1, sagte Eder in Radio Oberösterreich.

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Betriebsrat „sauer“

Dennoch: Der Konzernbetriebsrat ist sauer auf Eder. Man wisse um die Probleme bei der Energie- und Klimapolitik der EU, die Auswirkungen auf die Stahlproduktion in Österreich. Dennoch trage ein „monotones Wiederholen von Absiedlungsandrohungen nichts Konstruktives zur Standortsicherung bei, sondern führe zu einer spürbaren und massiven Verunsicherung der Belegschaft und künftiger Mitarbeiter“.

Planungssicherheit gefordert

Konzern-Betriebsratsvorsitzender Hans-Karl Schaller verlangt, dass die Motivation der Mitarbeiter aufrecht erhalten bleiben müsse und auch die Attraktivität des Unternehmens. Dafür brauche es die oft eingeforderte Planungssicherheit, so Schaller. Er erwarte sich mehr von einem hochdotierten Generaldirektor als „öffentliches Wehklagen und Drohungen“, so der Betriebsratsvorsitzende und Landtagsabgeordnete.