Mangel an Leistungen für Beeinträchtige
Menschen mit Beeinträchtigung ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen: Das ist die oberste Prämisse des oberösterreichischen Chancengleichheitsgesetzes, und nur schwer zu erfüllen.
3.200 Wohnplätze und 2.200 Arbeitsplätze fehlen
Für 2.200 Personen werden derzeit zum Beispiel Arbeitsplätze benötigt. Noch größer ist der Mangel beim Wohnen: Obwohl in den vergangenen Jahren mehr als 1.000 Wohnplätze geschaffen wurden, fehlen 3.200.
„Das eine ist, dass Menschen mit Beeinträchtigung älter werden und ihre Angehörigen und ihre Eltern, die auch älter werden und hochbetagt sind, zum Teil diese Betreuungsleistungen nicht mehr erbringen können. Die andere Ursache ist, dass junge Menschen sagen – und auch deren Eltern – wir wollen in die Selbstständigkeit, wir wollen von zu Hause ausziehen“, so Renate Hackl von der Sozialabteilung des Landes.
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Auch für die jungen Menschen werden betreute Wohnplätze benötigt. Im vergangenen Jahr haben knapp 13.500 beeinträchtigte Menschen eine Leistung - also zum Beispiel Wohn- oder Arbeitsplatz - in Anspruch genommen - doch für 5.400 hieß es: Bitte warten!
Oberösterreich vorbildlich
Oberösterreich sei mit seinem Angebot vorbildlich unterwegs und gebe jährlich fast 390 Millionen Euro für Menschen mit Beeinträchtigung aus, betont Soziallandesrätin Gertraud Jahn (SPÖ). „Aber wir können für Wohnplätze und Plätze in Tagesheimstätten nicht ausreichende Unterstützungsmaßnahmen zur Verfügung stellen. Wir würden 200 Millionen Euro brauchen, wenn wir alle, die hier angemeldet sind für entsprechende Leistungen, jetzt unterstützen möchten“, so Jahn.
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Jahn für Schaffung eines Behindertenfonds
Jahn setzt sich für die Schaffung eines Behindertenfonds auf Bundesebene ein, der ähnlich wie der bereits bestehende Pflegefonds funktionieren soll. Um diesen zu finanzieren kann sie sich unter anderem eine Erhöhung der Ausgleichstaxe für jene Unternehmen vorstellen, die keine Menschen mit Beeinträchtigung beschäftigen.