Drogen in Autofächern geschmuggelt

Eine aus elf Mitgliedern bestehende Drogenbande haben tschechische und österreichische Polizisten ausgehoben. Die Bande soll Crystal Meth im Wert von 145.000 Euro in den Raum Linz geschmuggelt haben - in speziell umgebauten Autofächern.

In Tschechien kostet Crystal Meth nur rund ein Viertel des Preises als im Raum Linz, so die Polizei. Dieser Preisunterschied mache das Suchtgift bei Drogenhändlern ausgesprochen beliebt. Auch jene elf Personen, die nun festgenommen worden sind, sollen mit Crystal Meth gehandelt haben. Seit März wurden in Oberösterreich nahe der Grenze zu Tschechien die ersten sechs Drogenschmuggler geschnappt, schilderte Erwin Pilgerstorfer von der Polizei und Leiter der „Einsatzgruppe Nord“.

Die Ermittlungen zeigten, dass das Suchtgift immer aus Tschechien stammte. Also wurden auch die dortigen Behörden informiert. Drei Monate war die Bande von tschechischen Polizisten beobachtet worden. Bei einer Razzia klickten dann für weitere fünf Drogenkuriere die Handschellen. Die Beamten konnten auch 750 Gramm Crystal Meth, eine Automatikwaffe und Bargeld sicherstellen.

Verzweifelte Eltern zeigen Kinder an

Die Drogen sollen auch im Raum Teplice hergestellt worden sein - und zwar von gebürtigen Vietnamesen. Anschließend wurde das Crystal Meth mit dem Auto in eigens adaptierten Fächern von Autos nach Österreich geschmuggelt und im Raum Linz an Drogendealer weiterverkauft. Zudem forschte die Exekutive in Österreich 25 Abnehmer aus. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen.

Das Problem mit Crystal Meth werde immer größer, so die Ermittler. Es gebe inzwischen sogar schon Eltern, die ihre Kinder anzeigen, quasi als Notstandshandlung, so Pilgerstorfer.