Landessonderausstellung 2015 Gallneukirchen

Gallneukirchen bereitet sich auf eine gesonderte Landesausstellung im Frühjahr 2015 vor: im Zentrum steht die Entstehung der sozialen Sicherung, die Geschichte des Sozialstaates - eine Kernaufgabe der Politik. Umgebaut wird dafür das Mutterhaus Bethanien im Zentrum von Gallneukirchen.

Das Mutterhaus Bethanien war bis vor wenigen Jahren Heimat der Diakonissen und der Diakonie-Schwestern, die sich der Betreuung und Pflege von alten und von Menschen mit besonderen Bedürfnissen widmen.

Das Haus mit mehreren Geschoßen ist derzeit Baustelle, um neun Millionen Euro wird es für die Landes-Sonderausstellung adaptiert. Die Fassade des 1910 mit Jugendstil-Elementen erbauten Gebäudes bleibt erhalten, das Innere wird komplett neu - und beleuchtet ab Ende April 2015 auf mehreren Geschoßen die soziale Frage im Wandel der letzten 100 Jahre. Die Schau soll die Geschichte der sozialen Sicherung und die aktuellen und künftigen Herausforderungen darstellen.

Interaktion mit Besuchern

Im Unterschied zu Landesausstellungen wird es kaum Exponate und Vitrinen geben, die Gestaltung dieses nicht ganz einfachen Themas sei eine Herausforderung, sagt Brigitte Kepplinger von der Kepler Universität Linz, Kuratorin der Ausstellung: Um die abstrakten Begriffe „Lebensrisiken und -chancen“ sichtbar zu machen, sollen die Besucher in dreidimensionale Bildgeschichten mit Lebenslagen, Schicksalsschlägen und verschiedenen Formen von Hilfestellungen eintauchen und dabei auch komplexe Zusammenhänge vermittelt bekommen.

Anders als bei den üblichen Landesausstellungen soll es keinen Katalog, sondern eine Begleitpublikation geben. Dafür wurden als Autoren neben Wissenschaftlern auch Meinungsforscher und Künstler gewonnen.

„hilfe. Lebenskrisen-Lebenschancen“

„hilfe. Lebenskrisen-Lebenschancen“ - so ist die Ausstellung des Landes OÖ in Zusammenarbeit mit Diakonie und Stadt Gallneukirchen betitelt. Kulturreferent Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) erwartet sich mit mehreren 10.000 Besuchern deutlich weniger als bei üblichen Landesausstellungen, aber das Thema muss gezeigt werden und diese Sonderausstellung dürfe daher nicht nur an Besucherzahlen gemessen werden.

Das Haus wird - so wie es auch bei Landesausstellungen üblich ist - für eine Nachnutzung vorbereitet: 30 Menschen mit Behinderung werden hier nach der Landes-Sonderausstellung im nächsten Jahr einen Arbeitsplatz finden, Menschen mit Demenz können hier tagsüber betreut werden.

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