Schlechte Zahlungsmoral von Firmen
Obwohl die Unternehmen gute Umsätze verzeichnen, halten zehn Prozent die Zahlungsausfälle für existenzbedrohend.
2,4 Prozent kommen nie bei Unternehmen an
Durchschnittlich 2,4 Prozent ihres Umsatzes kommen nie bei den Unternehmen an, weil die Kunden ihre Rechnungen nicht bezahlen. Und das beschnitt im Vorjahr beinahe die Hälfte der Klein- und Mittelunternehmen in eigenen ihrer Zahlungsfähigkeit. Das führte dazu, dass knapp drei Viertel der Betriebe wiederum ihre Lieferanten auf ihr Geld warten ließen - die Kette der Firmen, die auf ihr Geld warten mussten, wurde also immer länger.
Erfreulich sei allerdings, dass immerhin mehr als zwei Drittel der Firmen- und mehr als 80 Prozent der Privatkunden ihre Zahlungen innerhalb der vereinbarten Frist leisten würden, sagt Johannes Eibl vom Kreditschutzverband von 1870. Eibl mahnt aber trotzdem zur Vorsicht: Denn in wirtschaftlich schlechten Zeiten werde es immer schwieriger, Zahlungsausfälle zu kompensieren.
Oft kurzzeitige Zahlungsunfähigkeit
Als Ursache für das späte Zahlen von offenen Rechnungen sehen deutlich mehr als die Hälfte der Lieferanten von Firmenkunden eine kurzzeitige Zahlungsunfähigkeit, bei der Hälfte der Privatkunden ist schlicht und einfach Vergesslichkeit der Grund. Problematisch sei auch, dass zwar ein Großteil der größeren Unternehmen über ein Risikomanagement im Falle von Zahlungskrisen verfügt, eine solche Vorsorge nur von einem Drittel der kleinen Unternehmen getroffen wird.
Vergleicht man alle Bundesländer, gibt es in Oberösterreich die mit 26 Tagen die längste durchschnittliche Zahlungsfrist, dafür aber mit durchschnittlich vier Tagen den geringsten Zahlungsverzug.