Verbauung der Landschaft kritisiert
22 Hektar - das entspricht der Fläche von 31 Fußballplätzen - werden täglich in Österreich zugebaut und verschwinden so unter einer Beton- oder Asphaltdecke. Kein anderes Land in Europa zerstört derzeit so viel fruchtbaren Boden. Während hierzulande jährlich ein halbes Prozent der Agrarfläche verbaut wird, ist es in Deutschland ein Viertel und in Tschechien sogar weniger als ein Fünftel Prozent.
Auswirkung bei Niederschlägen
Dieser Umgang mit Grund und Boden hat aber bedrohliche Auswirkungen auf Umwelt und Klima. Wenn so große Bodenflächen zugebaut werden, könnten sie ihre Rolle als Wasser- und Co2-Speicher nicht mehr erfüllen - und das könne bei extremen Niederschlägen öfter zu Hochwasser und anderen Naturkatastrophen führe, erklärt Kurt Weinberger, der Vorstandsvorsitzende der Österreichischen Hagelversicherung, die die Umfrage in Auftrag gegeben hat.
Demnach beunruhigt diese Entwicklung auch vier von fünf Österreichern. Mehr als 80 Prozent kritisieren zudem die Verschandelung des Landschaftsbildes durch Straßen, Industriehallen oder Shopping-Center - und wünschen sich sogar, dass die Bautätigkeit, die immer mehr kostbaren Ackerboden verbraucht, notfalls per Gesetz gestoppt wird.
Gefährdung der heimischen Lebensmittelversorgung
Sorgen bereitet den Österreichern auch der Verlust von Erholungsräumen und die zunehmende Gefährdung der heimischen Lebensmittelversorgung - was die Hagelversicherung auch bestätigen kann: Um genug Gemüse, Obst oder Soja anzubauen, wird laut Hagelversicherung bereits jetzt doppelt so viel Ackerfläche im Ausland beansprucht, wie in Österreich übrig geblieben ist.
Immerhin sind im gesamten Bundesgebiet in den vergangenen 60 Jahren 350.000 Hektar Felder und Wiesen unter Asphalt und Beton verschwunden - das ist die Fläche der Bezirke Steyr-Land, Kirchdorf und Gmunden, oder beinahe die Fläche des ganzen Burgenlandes.