Immer mehr Arbeitslose sind über 50

Die aktuellen Zahlen des Arbeitsmarktservice weisen für den Juli in Oberösterreich eine Arbeitslosenquote von fünf Prozent aus. Das ist eine Steigerung von 13 Prozent gegenüber dem Juli des Vorjahres. Und fast ein Viertel der Arbeitslosen ist älter als 50 Jahre.

34.043 Menschen hatten im Juli in Oberösterreich keinen Arbeitsplatz, daraus ergibt sich eine Arbeitslosenquote von genau fünf Prozent. Gegenüber dem Juli 2013 ist die Arbeitslosigkeit damit zwar um 13 Prozent gestiegen, zum ersten Mal seit März zeige sich aber eine Abschwächung des Anstiegs, so Birgit Gerstorfer, die Landesgeschäftsführerin des Arbeitsmarktservice.

Ältere haben immer weniger Chancen

Am stärksten ist die Arbeitslosigkeit in Linz, Wels und in Traun angestiegen - in Linz sogar um 29 Prozent. Zwei Bezirke konnten dafür einen Rückgang verzeichnen - in den Bezirken Kirchdorf an der Krems und Perg haben weniger Leute einen Job gesucht als vor einem Jahr. Betrachtet man die Zahlen genauer, stellt man schnell fest, dass vor allem die älteren Arbeitnehmer weniger Chancen am Arbeitsmarkt haben - fast ein Viertel der Arbeitslosen ist über 50.

Große Zuwächse bei Leasingarbeit

Große Zuwächse bei der Arbeitslosenquote musste das AMS im Leasingbereich feststellen, dafür wurden im Baugewerbe und im Handel weniger Jobsuchende verzeichnet. Im Juli wurden 2.124 offene Lehrstellen gemeldet, die besten Chancen auf einen Lehrplatz bieten sich derzeit in der Gastronomie und im Metall- und Elektrobereich.

Vergleicht man die Arbeitslosenquoten alles Bundesländer, dann wurde nur in Salzburg eine niedrigere Quote verzeichnet. Die höchste zeigt Wien auf, dort liegt man bei elf Prozent im gesamten Bundesgebiet bei 7,3 Prozent.

ÖVP: „240 Mio. Euro Investition in Arbeitsmarkt“

Oberösterreich nehme die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt nicht tatenlos zur Kenntnis sondern investiere alleine im Jahr 2014 mehr als 240 Millionen Euro in die aktive Arbeitsmarktpolitik - und damit mehr als jedes andere Bundesland, betonen Landeshauptmann Josef Pühringer und Wirtschaftslandesrat Michael Strugl (beide ÖVP).

SPÖ: Mit Schul- und Wohnbauoffensive gegensteuern

SPÖ-Landesvorsitzender und Landeshauptmann-Stellvertreter Reinhold Entholzer fordert in einer ersten Reaktion auf die Arbeitsmarktzahlen ein Konjunkturprogramm um Wirtschaft und Beschäftigung anzukurbeln und wendet sich dabei an Landeshauptmann Josef Pühringer. Als Beispiel nennt Entholzer Investitionen in Schulbauprojekte und ein soziales Wohnbauprogramm. Eine Wohnbauoffensive könnte die Situation auf dem Arbeitsmarkt drastisch entschärfen, so der SPÖ-Landesvorsitzende.

FPÖ sieht Handlungsbedarf

Der Linzer FPÖ-Franktionsobmann Markus Hain sieht für die Politik konkreten Handlungsbedarf. So sei etwa bei der Wirtschaftsförderung ein Umgedenken gefordert, das im derzeitigen Bürokratiedschungel Erleichterungen für kleinere Unternehmen bringen soll, die neue Mitarbeiter beschäftigen, so Hein.

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