Geschwister bei Geisterfahrerunfall getötet

Ein neunjähriges Mädchen und ihr 20-jähriger Bruder sind in der Nacht bei einem Geisterfahrerunfall auf der Westautobahn (A1) ums Leben gekommen. Drei Erwachsene sind zum Teil schwer verletzt. Ein Alkotest bei dem Geisterfahrer ergab 1,4 Promille.

Gegen 2.30 Uhr fuhr der 54-jährige Mann aus dem Bezirk Gmunden falsch auf die Westautobahn auf. Bei Allhaming (Bezirk Linz-Land) stieß er mit dem richtig fahrenden Pkw aus Deutschland frontal zusammen.

Vergeblicher Kampf um das Leben der Geschwister

In dem Wagen war eine Familie aus dem Kosovo unterwegs, die in Baden-Württemberg (Deutschland) lebt. Die am schwersten verletzten Opfer waren die neunjährige Tochter und ihr 20-jähriger Bruder. Paul Reintaler war für das Rote Kreuz als Einsatzleiter am Unfallort und berichtet von den Rettungsmaßnahmen. Für ihn war das Fürchterlichste, dass die Eltern die Rettungsversuche mitansehen haben müssen.

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Der Kampf um das Leben der Geschwister war aussichtslos, beide starben noch an der Unfallstelle. Die Eltern mussten zur Behandlung in das Klinikum Wels gebracht werden - die Mutter mit schweren Verletzungen, der Vater kam mit leichteren Verletzungen davon.

Geisterfahrer hatte umgedreht

Ein Alkomatschnelltest bei dem Geisterfahrer ergab 1,4 Promille Alkohol im Blut. In einer ersten Aussage berichtete der Mann laut Polizei, dass er die Ausfahrt Sattledt übersehen und dann auf der Autobahn umgedreht habe.

Der 54-jährige Unfalllenker brach sich die rechte Hand und wurde in das AKh Linz gebracht. Ihm wurde der Führerschein abgenommen. Den Mann erwarten Anzeigen wegen fahrlässiger Tötung unter besonders gefährlichen Verhältnissen. Die Westautobahn war in Fahrtrichtung Wien zwischen Sattledt und Allhaming bis 6.00 Uhr gesperrt.

KfV fordert Alkokontrollen auf Autobahnen

Alkoholisierte Lenker auf der Autobahn sind keine Seltenheit, Experten weisen darauf hin, dass Betrunkene oft sogar gezielt auf Autobahnen ausweichen, um Kontrollen zu entgehen. Das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) fordert nun nächtliche Kontrollen an den Auf- und Abfahrten - mehr dazu in oe1.ORF.at.