Wassertaxis gegen Stau in Linz

Mit Wassertaxis will der Linzer FPÖ-Chef Stadtrat Detlef Wimmer die täglichen Staus an den Linzer Stadteinfahrten zumindest ein wenig verringern. Die Boote sollen die Pendler von Ottensheim im Westen bis Steyregg im Osten in die Stadt bringen.

Mit drei bis fünf solcher Boote will Wimmer starten und nimmt sich die deutsche Stadt Potsdam zum Vorbild, wo zwei Wassertaxis derzeit rund 100 Fahrgäste täglich befördern.

„Verkehrsfluss verbessern“

Wenn Detlef Wimmer von Linz spricht, dann nennt er im selben Atemzug Städte wie London, Hamburg, Stockholm oder Venedig. Und zwar was den öffentlichen Verkehr auch zu Wasser anlangt. Wassertaxis sollen Pendler, wie in den genannten Großstädten, in Zukunft auch von den Umlandgemeinden nach Linz hereinbringen, sagt Wimmer.

Eine Idee, die nicht neu ist, die der FPÖ-Chef aber im nächsten Gemeinderat zumindest einmal mit einer Machbarkeitsstudie wieder ins Spiel bringen will: „Gerade die Sperre des Mona-Lisa-Tunnels derzeit zeigt, wo jeden Tag Zeit im Stau verbracht werden muss, dass jede Möglichkeit, den Verkehrsfluss zu verbessern, eine positive Möglichkeit ist.“

Donau Linz Brucknerhaus

ORF.at/Dominique Hammer

„Zehn bis 15 Anlegestellen“

Die deutsche Stadt Potsdam in Brandenburg mit 160.000 Einwohnern hat es Wimmer angetan: Dort fahren seit 2007 zwei Wassertaxis im Linienverkehr auf der Havel und beförderten 2012 rund 35.000 Fahrgäste. Das sei auch in Linz möglich, glaubt Wimmer: „Potsdam ist sogar etwas kleiner als Linz und hat einen solchen Betrieb in einem überschaubaren Bereich begonnen. Für Linz würde ich es ähnlich machen. Ich würde mit einigen Booten beginnen und dann je nach Bedarf ausbauen.“

Tagsüber einen „Kulturtarif“

Mit drei bis fünf Booten müsste man starten, eher kleiner im Probebetrieb. In der Früh weniger Haltestellen, um kürzere Fahrzeiten zu erreichen und einen eigenen Pendlertarif zu den Stoßzeiten. Untertags dann einen Kulturtarif mit mehr Anlegestellen, aber auch längeren Fahrzeiten. Von Ottensheim bis Steyregg könnte es zehn bis 15 Anlegestellen geben - das alles schwebt Wimmer vor. In 20 bis 25 Minuten wäre man dann in der Früh von Ottensheim oder Wilhering in der Stadt, ohne Stau, glaubt der Linzer FPÖ Chef.

Betrieben von Privaten oder den Linz Linien

Betrieben werden sollen die Wassertaxis entweder von einem Privaten oder von den Linz Linien, schlägt Wimmer vor. An den Kosten für Anlegestellen und Pendlerparkplätzen sollen sich die angeschlossenen Gemeinden beteiligen. Das etwa könnte schon bei einem im Herbst stattfindenden Pendlergipfel besprochen werden.